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Weihe unserer Misserfolge

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen.

Anrufung des Heiligen Geistes: „Ich bitte dich, Heiliger Geist, um
dieses Wasser; ich will davon trinken, denn ich kenne seinen großen
Wert. Je mehr du mir davon gibst, umso mehr wirst du verherrlicht
werden. Hilf mir in meiner Schwachheit, ich bin wie ein lebendiges
Schilfrohr. Nimm meine Unbeständigkeit, denn ich ändere
mich schneller als der Wind. Nimm meine Unwissenheit von mir,
ich bin ein Blindgeborener.“
                                                                           (Hl. Ludwig Maria Grignion von Montfort)

Glaubensbekenntnis:
Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde,
und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn,
unseren Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel,
er sitzt zur Rechten Gottes,
des allmächtigen Vaters,
von dort wird er kommen,
zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige katholische Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten und das ewige Leben.
Amen.

Wort Gottes: „Es wird nichts mehr geben, was der Fluch Gottes
trifft. Der Thron Gottes und des Lammes wird in der Stadt stehen
und seine Knechte werden ihm dienen. Sie werden sein Angesicht
schauen und sein Name ist auf ihre Stirn geschrieben. Es wird keine
Nacht mehr geben und sie brauchen weder das Licht einer Lampe
noch das Licht der Sonne. Denn der Herr, ihr Gott, wird über ihnen
leuchten und sie werden herrschen in alle Ewigkeit.“
                                                                                                             (                      Offb 22,3–5)

Gedanken eines Heiligen: „Christus wollte verachtet, hilfsbedürftig
und arm in dieser Welt sein, damit die, die hier auf Erden in
extremer Armut leben, in Ihm reich werden durch den Besitz des
Reiches Gottes.“
                                                                                                                   (Hl. Klara von Assisi)

Betrachtung: Der Herr sagt uns durch den Propheten Jesaja, dass seine Gedanken hoch über unseren Gedanken sind und seine Wege hoch über unseren (vgl. Jes 55,8). In diesem Wort befindet sich das
ganze Geheimnis unseres Lebens mit Gott. Wenn wir verstehen,
dass Gott uns manchmal auf unbekannten Wegen führt, können
wir begreifen, dass selbst unsere Misserfolge uns großen Segen
bringen können: durch sie werden wir verändert, Gott ähnlicher
und heiliger.
   Deshalb gibt es keine wirklichen Niederlagen für den Jünger Jesu,
so wie die „Niederlage“ Jesu am Kreuz nur eine Scheinniederlage
war. Kein Mensch konnte sich die Art und Weise vorstellen, durch
die Gott die Welt retten wollte. Die Art und Weise, wie Gott uns zur
Heiligkeit führt, erschreckt uns vielleicht. Lasst uns einfach Gott,
dem Vater, im Namen unseres Herrn Jesus Christus jederzeit für alles danken (Eph 5,20).
   Das Geheimnis des Glaubens ist wirklich groß: Wie soll man erklären,  dass sich selbst in unserer größten Treulosigkeit, wo wir uns am weitesten von Gott entfernt hatten, die Heiligkeit entfalten
kann? Wir stehen hier vor einem wirklichen Geheimnis. Immer wieder fassen wir gute Vorsätze, aber das konkrete Leben konfrontiert uns mit unserer Wirklichkeit. Welch ein Gegensatz zu unseren guten Vorsätzen! Oft bist du enttäuscht, weil deine guten Vorhaben wie eine Seifenblase zerplatzen. Es passiert, dass Menschen, die für dich ein Vorbild im Glauben sind, vom Weg abkommen und dann zweifelst du vielleicht an der Echtheit deines eigenen Glaubens.
    Du bist sogar versucht, an gar nichts mehr zu glauben. Selbst dann
musst du Gott danken, weil er da ist und an dir und deiner Heiligkeit
arbeitet. Er will dich zu einer Heiligkeit führen, die du nicht
selber machen kannst, sondern die sein Geschenk an dich ist. Ohne
ihn kannst du gar nichts tun. Mitten in deinen Wunden findest du
seine Erlösung für dich.

Gedanken desHeiligen Johannes Paul II.: „Es gibt keine Abkürzung,
die zum Glück und zum Licht führt. Dies zeigt die Qual all
derer, die durch die Geschichte der Menschheit hindurch eine
schwierige Suche nach dem Sinn des Lebens auf sich genommen
haben, eine Suche nach Antworten auf die fundamentalen Fragen,
die im Herzen eines jeden Menschen eingeschrieben sind.
   Ihr wisst, dass diese Fragen nichts anderes sind als der Ausdruck
einer Sehnsucht nach der Unendlichkeit, die Gott selber in unser
Innerstes hineingelegt hat. Ihr müsst also mit dem nötigen Sinn für
Pflicht und mit Opferbereitschaft den Weg eurer Bekehrung, eurer
Verpflichtungen, eurer Arbeit, eures freiwilligen Dienstes, des Dialogs, der Achtung aller gehen, ohne vor dem Misserfolg zurückzuweichen.
   Ihr müsst dabei wissen, dass eure Kraft in Gott ist, der
eure Schritte mit Liebe lenkt und der bereit ist, euch zu empfangen
wie er den verlorenen Sohn empfangen hat (Lk 15,11–24).
   Liebe Jugendliche, ich habe euch eingeladen, „Propheten des Lebens und der Liebe“ zu sein. Ich bitte euch auch, „Propheten der
Freude“ zu sein. Daran muss uns die Welt erkennen: Wir müssen
unseren Zeitgenossen das Zeichen einer großen, schon erfüllten
Hoffnung vermitteln, der Hoffnung Jesu, der für uns starb und auferstanden ist.“
                                                                            (Botschaft zum 11. Weltjugendtag, 1996)

Zur Vertiefung: Du kannst an deinen größten Misserfolg denken
und versuchen zu erkennen, wie Gott daraus Positives ziehen kann.
Vielleicht bist du dadurch demütiger geworden oder du wurdest
vor einer größeren Dummheit bewahrt.
   Anschließend danke Gott für das Wunder, das du bist (Ps 139,14).

Gesätz des Rosenkranzes in den Anliegen der Gottesmutter:
Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme. Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen. Amen.

Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir.
Du bist gebenedeit unter den Frauen,
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus.
Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder,
jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen. (10x)

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.
Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

O mein Jesus, verzeih uns unsere Sünden, bewahre uns vor dem
Feuer der Hölle, führe alle Seelen in den Himmel, besonders jene, die
deiner Barmherzigkeit am meisten bedürfen. Amen.

Weihegebet: Herr, du möchtest dich in unserer Schwachheit verherrlichen. Du hast die Ärmsten auserwählt und sie uns als Vorbild gegeben, um in das Reich Gottes zu gelangen.
   Durch die Hände Marias gebe ich dir heute meine Mängel und meine Armut. Mit diesem Schritt möchte ich dir voll Dankbarkeit all
meine Misserfolge in Beziehungen, in Schule und Beruf bringen,
alle Augenblicke, wo ich mich schwach, ausgenutzt oder beschämt
gefühlt habe.
   Lass dein Wort sich in diesem Moment an mir erfüllen: „Wir wissen,
dass Gott bei denen, die ihn lieben, alles zum Guten führt“ (Röm
8,28). Richte mich wieder auf und schenke mir die Gewissheit, dass
ich dein viel geliebtes Kind bin.

Maria mit dem Kinde lieb, uns allen deinen Segen gib. Amen.