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Weihe unserer Erinnerung

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen.

Anrufung des Heiligen Geistes:
„Vater der Armen, Heiliger Geist,
sei du die Quelle, die mein ganzes Wesen durchdringt, erfülle mein
Herz, meinen Verstand, meinen Willen, meine Erinnerung, meine
Vorstellungskraft. In der inneren Freiheit gegenüber der Welt und
mir selbst möchte ich leben, um dir in Glaube, Hoffnung und Liebe
zu dienen. Durchdringe mein Leben und mache mich trotz all meiner
Grenzen in deiner Macht zu einem heiligen Gefäß deiner Gegenwart.“
                                                                                                               (Verfasser unbekannt)
                                                                                                          
Glaubensbekenntnis:
Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde,
und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn,
unseren Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel,
er sitzt zur Rechten Gottes,
des allmächtigen Vaters,
von dort wird er kommen,
zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige katholische Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten und das ewige Leben.
Amen.

Wort Gottes: „Wenn also jemand in Christus ist, dann ist er eine
neue Schöpfung. Das Alte ist vergangen, Neues ist geworden. Aber
das alles kommt von Gott, der uns durch Christus mit sich versöhnt
und uns den Dienst der Versöhnung aufgetragen hat.“
                                                                                                                            (2 Kor 5,17−18)

Gedanken eines Heiligen: „Im Licht der Ewigkeit sieht die Seele die
Dinge im rechten Licht. Alles, was nicht durch Gott und mit Gott
gemacht wurde, ist leer!“
                                                                                     (Sel. Elisabeth von der Dreifaltigkeit)

Betrachtung: „Tut dies zu meinem Gedächtnis“ (Lk 22,19). Der
Heilige Geist schenkt jedem Menschen die Fähigkeit, sich an Vergangenes zu erinnern und es gegenwärtig zu machen. So kann
auch ein vergangenes Ereignis im Leben Jesu für uns gegenwärtig
werden, und wir können es heute neu mit Ihm erleben.
    Mit dieser Fähigkeit können wir auch unsere eigene Vergangenheit besuchen und uns an alle glücklichen und unglücklichen Momente erinnern, die wir erlebt haben und entdecken, dass Gott in ihnen wahrhaftig gegenwärtig war. Dies gilt auch da, wo wir uns von ihm verlassen fühlten und in den Augenblicken, als wir schwierige Dinge erleiden mussten, ohne dass uns jemand zu Hilfe kam. Als unsere Unschuld angegriffen wurde, ist seine Unschuld getroffen worden und unser Leiden war sein Leiden.
    Wenn wir ihm jetzt unser Gedächtnis weihen und besonders
jene Ereignisse und Taten, die wir am liebsten auslöschen möchten,
geben wir Gott die Möglichkeit, alles zu verwandeln und „uns alles
zum Besten dienen zu lassen“ (Röm 8,28). Er macht aus unserer
Geschichte eine Geschichte des Lebens und der Heiligkeit.

Gedanken des Seligen Johannes Paul II.: „Ich bin bei dir. Ich erinnere
mich an dich. Der Mensch ist vor Gott, er bleibt bei Gott durch
die Erinnerung. Er bewahrt auf diese Weise die Worte und großen
Taten Gottes und betrachtet sie in seinem Herzen wie Maria von
Nazareth. Bevor die Evangelisten die Wahrheit über das ewige Leben, offenbart durch Jesus Christus, niederschrieben, war diese
Wahrheit schon im Herzen seiner Mutter aufbewahrt (Lk 2, 51).
    Maria hat dies so tief verwirklicht, dass sie selbst ein ,lebendiges
Buch‘ der göttlichen Geheimnisse geworden ist. Die Worte ,ich bin
bei dir, ich erinnere mich an dich‘, betreffen Maria mehr noch als
jeden anderen Jünger des göttlichen Meisters. Wir sind hierher gekommen, liebe Freunde, um teilzunehmen an der Erinnerung der
großen Werke Gottes, die von Maria bewahrt wurden, und um am
Gedächtnis der Kirche teilzuhaben, die vom Hören auf die inspirierte Heilige Schrift lebt. Lasst uns der Heiligen Schrift näher kommen, damit sie eine Quelle der Inspiration für uns wird, eine Quelle unseres inneren Lebens.“
                                                                         (6. Weltjugendtag in Tschenstochau, 1991)

Zur Vertiefung: Rufe dir einen schmerzlichen Punkt deiner Vergangenheit ins Gedächtnis und schreibe ihn auf.
In einer Zeit des Gebetes lies dies Jesus vor. Gib es ihm, damit er
dieses Ereignis mit seinem Frieden und seinem Licht erfülle. Mache
dir bewusst, wie nahe er dir in jenem Augenblick war.

Gesätz des Rosenkranzes in den Anliegen der Gottesmutter:
Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme. Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen. Amen.

Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir.
Du bist gebenedeit unter den Frauen,
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus.
Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder,
jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen. (10x)

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.
Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

O mein Jesus, verzeih uns unsere Sünden, bewahre uns vor dem
Feuer der Hölle, führe alle Seelen in den Himmel, besonders jene, die
deiner Barmherzigkeit am meisten bedürfen. Amen.

Weihegebet: Schon vor der Erschaffung der Welt warst du, Maria,
im Gedanken des Vaters, und dein Name, „die Unbefleckte“, war in
seine Hand geschrieben (Eph 1,4; Jes 49,16). Deine Seele preist den
Herrn, denn du erinnerst dich daran, dass er für dich Wunder getan
hat. Viel geliebte Tochter des Vaters, ich weihe dir mein verletztes
und beflecktes Gedächtnis, damit deine Reinheit ihm seine Unschuld
wiedergebe. Dann werde ich in dir und mit dir Gott preisen
und ihm für alles danken können, was er für mich getan hat. Er hat
mich aus dem Dunkel in sein wunderbares Licht gerufen.

Maria mit dem Kinde lieb, uns allen deinen Segen gib. Amen.