WORTGOTTESFEIER
Gestalten Sie eine eigene Wortgottesfeier


Der Friede sei mit Euch
Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sagte zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist! Denen ihr die Sünden erlasst, denen sind sie erlassen; denen ihr sie behaltet, sind sie behalten.
Gebet zur Vorbereitung
Hilf, Herr meines Lebens
Hilf, Herr meines Lebens, dass ich nicht vergebens hier auf Erden bin.
Hilf, Herr meiner Tage, dass ich nicht zur Plage meinem Nächsten bin.
Hilf, Herr meiner Stunden, dass ich nicht gebunden an mich selber bin.
Hilf, Herr meiner Seele, dass ich dort nicht fehle, wo ich nötig bin.

Elsemargriet auf Pixabay
Einzug: Pfingstsequenz
Komm herab, o Heil’ger Geist,
der die finstre Nacht zerreißt,
strahle Licht in diese Welt.
Komm, der alle Armen liebt,
komm, der gute Gaben gibt,
komm, der jedes Herz erhellt.
Höchster Tröster in der Zeit,
Gast, der Herz und Sinn erfreut,
köstlich Labsal in der Not,
In der Unrast schenkst du Ruh,
hauchst in Hitze Kühlung zu,
spendest Trost in Leid und Tod.
Komm, o du glückselig Licht,
fülle Herz und Angesicht,
dring bis auf der Seele Grund.
Ohne dein lebendig Wehn
kann im Menschen nichts bestehn,
kann nichts heil sein noch gesund.
Was befleckt ist, wasche rein,
Dürrem gieße Leben ein,
heile du, wo Krankheit quält.
Wärme du, was kalt und hart,
löse, was in sich erstarrt,
lenke, was den Weg verfehlt.
Gib dem Volk, das dir vertraut,
das auf deine Hilfe baut,
deine Gaben zum Geleit.
Lass es in der Zeit bestehn,
deines Heils Vollendung sehn
und der Freuden Ewigkeit.
Amen. Halleluja.
Pfingstsequenz, um 1200, zugeschrieben Stephan Langton, Erzbischof von Canterbury, Übertragung von Maria Luise Thurmair und Markus Jenny 1971
Laufzeit: 6:03
Begrüßung
Am Ostermorgen trat Jesus zu seinen Jüngern und begrüßte sie mit den Worten:
Der Friede sei mit Euch!
Auch unser Papst Leo XIV. begrüßte uns alle nach seiner Wahl mit den gleichen Worten.
-
Was für ein Frieden wird uns da gewünscht?
-
Hat sich durch das Sterben und Auferstehen Jesu etwas verändert?
-
Wie können wir diesen Frieden spüren und weitergeben?
Frieden ist mehr als das Schweigen der Waffen. Versöhnung, Vergebung, Reue spielen eine große Rolle.
Frieden ist auch mehr als ein scheinbar zufriedenes Leben und Arbeiten. Innere Befindlichkeiten werden überspielt. Masken werden aufgesetzt. Man macht eine gute Miene zum schlechten Spiel. Konflikte sollen nicht gelöst sondern nicht unter den Teppich gekehrt.
Frieden ist mehr. – Mit diesem Thema beschäftigen wir uns in der kommenden Wortgottesfeier. Beten wir aber zunächst um Schutz, Vergebung und das Erbarmen Gottes.

Gebet
Heiliger Erzengel Michael,
verteidige uns im Kampfe;
gegen die Bosheit und die Nachstellungen
des Teufels sei du unser Schutz!
Gott gebiete ihm, so bitten wir flehentlich;
du aber Fürst der himmlischen Heerscharen,
stoße den Satan und die anderen bösen Geister,
die zum Verderben der Seelen in der Welt umhergehen,
durch die Kraft Gottes hinab in die Hölle.
Amen.
Maria, Königin der Heiligen Engel – bitte für uns.

Schuldbekenntnis
Ich bekenne Gott dem Allmächtigen
und allen Brüdern und Schwestern,
dass ich Gutes unterlassen und Böses getan habe.
Ich habe gesündigt in Gedanken, Worten und Werken.
Durch meine Schuld, durch meinen Schuld,
durch meine große Schuld.
Darum bitte ich die selige Jungfrau Maria,
alle Engel und Heiligen
für mich zu beten bei Gott unserem Herrn. Amen

Kyrie
Kyrie eleison, Christe eleison, Kyrie eleison, Christe eleison.
Jesus, Du willst uns Deinen Frieden geben. Einen Frieden, den die Welt nicht geben kann. Erbarme Dich, wenn wir glauben, dass wir Menschen alles tun können.
Kyrie eleison, Christe eleison, Kyrie eleison, Christe eleison.
Jesus, Du bist der Friedensfürst. Führe uns zu einem immer besseren Verständnis, was Frieden in mir, meinen Freunden, meinen Mitmenschen in der Gesellschaft und in der Welt bedeutet.
Kyrie eleison, Christe eleison, Kyrie eleison, Christe eleison.
Jesus, wir brauchen Deinen Frieden. Sanktionen, Verträge, Vereinbarungen sind Menschenwerk und führen oft nicht zum Ziel. Sende Deinen Geist, der uns alles lehrt.
Kyrie eleison, Christe eleison, Kyrie eleison, Christe eleison.
Tagesgebet
Allmächtiger Gott, dein Sohn ist auferstanden und hat den Tod überwunden. Nach seinerAuferstehung wünscht er uns seinen Frieden. Hilf uns, dass wir in unserem Denken und Tun durch den Heiligen Geist friedfertig werden.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, deinen Sohn, unseren Herrn und Gott, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
Der Friede sei mit Euch
Nach seiner Wahl zum Papst wünschte uns Leo XIV. den Frieden Christ.
Schauen wir uns diese Situation noch einmal an.
Was für einen Frieden verkündet uns Jesus nach seiner Auferstehung?
Durch die Auferstehung Jesu hat sich die Hoffnung auf einen anderen Frieden, so wie er ihn uns geben will, entfaltet.





Zwischengesang
Herr, gib uns Deinen Frieden,
gib uns Deinen Frieden.
Frieden, gib uns Deinen Frieden,
Herr, gib uns Deinen Frieden.
Das Finden des Friedens (1)
Lass deine Sorgen und Ängste los, damit du meinen Frieden empfangen kannst. Mach Frieden! Erkenne, dass ich Gott bin.
Die Samariterin am Jakobsbrunnen lässt sich auf Jesus ein. Sehen wir dazu die folgende Szene.
Gespräch mit der Samaritanerin
Jesus erfuhr, dass die Pharisäer gehört hatten, er gewinne und taufe mehr Jünger als Johannes – allerdings taufte nicht Jesus selbst, sondern seine Jünger – daraufhin verließ er Judäa und ging wieder nach Galiläa. Er musste aber den Weg durch Samarien nehmen.
So kam er zu einer Stadt in Samarien, die Sychar hieß und nahe bei dem Grundstück lag, das Jakob seinem Sohn Josef vermacht hatte. Dort befand sich der Jakobsbrunnen. Jesus war müde von der Reise und setzte sich daher an den Brunnen; es war um die sechste Stunde.
Da kam eine Frau aus Samarien, um Wasser zu schöpfen. Jesus sagte zu ihr: Gib mir zu trinken! Seine Jünger waren nämlich in die Stadt gegangen, um etwas zum Essen zu kaufen.
Die Samariterin sagte zu ihm: Wie kannst du als Jude mich, eine Samariterin, um etwas zu trinken bitten? Die Juden verkehren nämlich nicht mit den Samaritern. Jesus antwortete ihr: Wenn du wüsstest, worin die Gabe Gottes besteht und wer es ist, der zu dir sagt: Gib mir zu trinken!, dann hättest du ihn gebeten und er hätte dir lebendiges Wasser gegeben.
Sie sagte zu ihm: Herr, du hast kein Schöpfgefäß und der Brunnen ist tief; woher hast du also das lebendige Wasser? Bist du etwa größer als unser Vater Jakob, der uns den Brunnen gegeben und selbst daraus getrunken hat, wie seine Söhne und seine Herden?
Jesus antwortete ihr: Wer von diesem Wasser trinkt, wird wieder Durst bekommen; wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, wird niemals mehr Durst haben; vielmehr wird das Wasser, das ich ihm gebe, in ihm zu einer Quelle werden, deren Wasser ins ewige Leben fließt.
Da sagte die Frau zu ihm: Herr, gib mir dieses Wasser, damit ich keinen Durst mehr habe und nicht mehr hierherkommen muss, um Wasser zu schöpfen!
Er sagte zu ihr: Geh, ruf deinen Mann und komm wieder her!
Die Frau antwortete: Ich habe keinen Mann. Jesus sagte zu ihr: Du hast richtig gesagt: Ich habe keinen Mann. Denn fünf Männer hast du gehabt und der, den du jetzt hast, ist nicht dein Mann. Damit hast du die Wahrheit gesagt.
Die Frau sagte zu ihm: Herr, ich sehe, dass du ein Prophet bist. Unsere Väter haben auf diesem Berg Gott angebetet; ihr aber sagt, in Jerusalem sei die Stätte, wo man anbeten muss.
Jesus sprach zu ihr: Glaube mir, Frau, die Stunde kommt, zu der ihr weder auf diesem Berg noch in Jerusalem den Vater anbeten werdet. Ihr betet an, was ihr nicht kennt, wir beten an, was wir kennen; denn das Heil kommt von den Juden. Aber die Stunde kommt und sie ist schon da, zu der die wahren Beter den Vater anbeten werden im Geist und in der Wahrheit; denn so will der Vater angebetet werden.
Gott ist Geist und alle, die ihn anbeten, müssen im Geist und in der Wahrheit anbeten.
Die Frau sagte zu ihm: Ich weiß, dass der Messias kommt, der Christus heißt. Wenn er kommt, wird er uns alles verkünden.
Da sagte Jesus zu ihr: Ich bin es, der mit dir spricht.
Laufzeit: 10:23
Das Finden des Friedens (2)
Die Samariterin am Jakobsbrunnen lässt sich auf Jesus ein. Sie kommt zum Frieden durch:
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das Nachsinnen und Fragen worauf es ankommt,
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das Erkennen, das Jesus ein Prophet ist und
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ihre Nachfolge als Jüngerin
Fürbitten
Jesus, Du hast uns Deinen Frieden zugesagt. Zu Dir rufen wir:
Wir bitten für ein baldiges Ende der Kriege.
Wir bitten dich, erhöre uns.
Schenke den Verantwortlichen in den Regierungen Deinen Geist.
Wir bitten dich, erhöre uns.
Mache uns bereit, Streit zu beenden.
Wir bitten dich, erhöre uns.
Schenke uns für unser Versagen Umkehr, Vergebung und Reue.
Wir bitten dich, erhöre uns.
Verbanne Unzufriedenheit und Groll aus unserem Herzen.
Wir bitten dich, erhöre uns.
Schenke uns Deinen Frieden.
Wir bitten dich, erhöre uns.
Jesus, du bist der Weg, die Wahrheit und das Leben. Auf dich hoffen und bauen wir alle Zeit. Amen.
Tipps zur Vergebung:
1. Vergebung ist ein Akt des Willens, nicht ein Gefühl.
2. Wenn wir für eine Person beten, können wir sicher sein, dass wir dieser Person vergeben haben.
3. Eine Hilfe, um einen Einzelnen zu akzeptieren und uns selbst für eine spezielle Person öffnen zu können, ist, sich ihn mit unserem Herrn Jesus vorzustellen und zum Herrn zu sagen: „Ich liebe ihn, weil DU ihn liebst. Ich vergebe ihm, weil DU ihm vergibst.
4. Vergebung ist eine lebenslange Verbindlichkeit.
5. Wir brauchen es, täglich denen zu vergeben, die uns verletzen oder schaden.
Pater De Grandis
Schlussgebet
Gott liebt sein Volk, er führt und beschützt es zu allen Zeiten. Begleite uns Gott auf der Pilgerschaft unseres Lebens. Stärke die Hoffnung, welche wir auf unserem irdischen Pilgerweg finden und lass sie im Heiligen Jahr wachsen und reifen.
Führe uns zur vollkommenen Vergebung, und lass uns Anteil erlangen an der Gemeinschaft aller Versöhnten im Himmel.
Darum bitten wir durch Christus unseren Herrn. Amen.
Wettersegen
Unsere Hilfe ist im Namen des Herrn,
der Himmel und Erde erschaffen hat.
Gott, der allmächtige Vater, segne euch und schenke euch gedeihliches Wetter;
er halte Blitz, Hagel und jedes Unheil von euch fern. Amen
Er segne die Felder, die Gärten und den Wald und schenke euch die Früchte der Erde. Amen
Er begleite eure Arbeit, damit ihr in Dankbarkeit und Freude gebraucht,
was durch die Kräfte der Natur und die Mühe des Menschen gewachsen ist. Amen
Das gewähre euch der dreieinige Gott, der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Amen
Laufzeit: 7:34
Ergänzungen
Der Friede Christi ist mehr
Der Friede Christi ist nicht die Grabesstille, die nach einem Krieg herrscht; er ist nicht die Frucht der Unterdrückung, sondern ein Geschenk, das für alle bestimmt ist, ein Geschenk, das neues Leben bringt. Beten wir um diesen Frieden, der Versöhnung ist, Vergebung und der Mut, ein neues Kapitel aufzuschlagen und neu anzufangen.
Ich für meinen Teil werde alles in meiner Macht Stehende tun, damit sich dieser Frieden ausbreitet. Der Heilige Stuhl ist stets gewillt, dazu beizutragen, dass sich Feinde an einen Tisch setzen, einander gegenüberstehen und miteinander sprechen, damit alle Völker wieder Hoffnung schöpfen können und ihre Würde zurückerlangen: die Würde, die ihnen zusteht, die Würde des Friedens. Die Völker unserer Welt sehnen sich nach Frieden, und an ihre Führer richte ich meinen inständigen Appell: Lasst uns zusammenkommen, lasst uns miteinander sprechen, lasst uns verhandeln! Kriege sind nie unvermeidbar. Die Waffen können und müssen zum Schweigen gebracht werden, denn sie lösen keine Probleme, sondern verschärfen sie nur. Geschichte schreiben die Friedensstifter, nicht die, die Leid säen. Unsere Nachbarn sind nicht zuerst unsere Feinde, sondern unsere Mitmenschen; sie sind keine Verbrecher, die man hassen muss, sondern Männer und Frauen, mit denen wir sprechen können. Erteilen wir den manichäischen Vorstellungen eine Absage, die so typisch sind für diese Mentalität der Gewalt, die die Welt in Gute und Böse teilt!
Die Kirche wird nie müde werden, zu fordern: „Lasst die Waffen schweigen!“ Ich danke Gott für all jene, die in der Stille, im Gebet und in Selbstaufopferung Samen des Friedens säen.
Papst Leo XIV