Clemens I. auch Klemens I., h1>
römischer Gemeindevorsteher, Märtyrer (?), Apostolischer Vater
* um 50 in Rom
†um 99 in Rom (?) oder in Chersones, heute Ruinen bei Sewastopol auf der Halbinsel Krim in der Ukraine (?)
… aus ihrem Leben!
Klemens war der dritte oder vierte Bischof von Rom. Irenäus schreibt um 185, Klemens habe noch die Apostel gesehen und mit eigenen Ohren ihre Predigt und Lehre gehört. Ob dieser Klemens der Mitarbeiter des Apostels Paulus war, der in Phil 4,3 genannt wird, ist nicht sicher, aber möglich. Berühmt wurde Klemens durch einen Brief, den er im Namen der Kirche von Rom an die Kirche von Korinth schrieb und der in einer Bibelhandschrift des 5. Jahrhunderts erhalten ist. Er kann als das früheste Zeugnis für das Autoritätsbewusstsein der römischen Kirche gelten. Klemens soll als Märtyrer gestorben sein, doch fehlen sichere Nachrichten.
„In Liebe hat der Herr uns angenommen. Wegen der Liebe, die er zu uns trug, hat unser Herr Jesus Christus für uns sein Blut hingegeben nach Gottes Willen, sein Fleisch für unser Fleisch, sein Leben für unser Leben.“
„So wahr Gott lebt und so wahr der Herr Jesus Christus lebt und der Heilige Geist - das ist der Glaube und die Hoffnung der Auserwählten -: Wer in steter Bereitwilligkeit unbeirrt die Satzungen und Gebote Gottes hält, wird seinen Platz und Namen unter denen haben, die durch Jesus Christus gerettet werden. Durch ihn sei dem Vater die Ehre, immer und ewig. Amen.“ (Klemens von Rom, Brief an die Kirche von Korinth)
Quelle: erzabtei-beuron.de
Legenden oder Worte der Heiligen
Der Katechismus der Katholischen Kirche enthält bis heute Clemens' Gebet für die Träger der staatlichen Autorität aus dem 1. Clemensbrief:
Gib ihnen, Herr, Gesundheit, Frieden, Eintracht, Beständigkeit, damit sie die von dir ihnen gegebene Herrschaft untadelig ausüben! Denn du, himmlischer Herr, König der Äonen, gibst den Menschenkindern Herrlichkeit und Ehre und Gewalt über das, was auf Erden ist; du, Herr, lenke ihren Willen nach dem, was gut und wohlgefällig ist vor dir, damit sie in Frieden und Milde frommen Sinnes die von dir ihnen gegebene Gewalt ausüben und so deiner Huld teilhaftig werden!
Worte des Heiligen
Die Liebe ist es, die christliche Gemeinde zusammenhält:
Wer Liebe in Christus hat, der erfülle die Gebote Christi. Wer kann das Band der Liebe Gottes beschreiben? Wer ist imstande, seine erhabene Schönheit zu schildern? Die Höhe, zu der die Liebe emporführt, ist unbeschreiblich. Liebe verbindet uns mit Gott.
Liebe deckt eine Menge Sünden zu
(1. Petrusbrief 4, 8), Liebe erträgt alles, Liebe ist in allem langmütig; nichts Gemeines gibt es in der Liebe, keinerlei Hochmut; Liebe kennt keine Spaltung, Liebe lehnt sich nicht auf, Liebe tut alles in Eintracht; in der Liebe haben alle Auserwählten Gottes ihre Vollkommenheit erlangt, ohne Liebe ist Gott nichts wohlgefällig. In Liebe hat der Herr uns angenommen; wegen der Liebe, die er zu uns trug, hat unser Herr Jesus Christus sein Blut hingegeben für uns nach Gottes Willen, sein Fleisch für unser Fleisch, seine Seele für unsere Seelen.
Geliebte, ihr seht, wie groß und wunderbar die Liebe ist, und ihre Vollkommenheit lässt sich nicht darlegen. Wer ist fähig, in der Liebe erfunden zu werden, außer wen Gott derselben für würdig erachtet? Flehen und erbitten wir daher von seinem Erbarmen, dass wir in Liebe, ohne menschliche Parteiung, frei von Tadel erfunden werden. Alle Geschlechter von Adam bis auf den heutigen Tag sind vergangen; aber die in der Liebe Vollendeten besitzen nach der Gnade Gottes den Platz der Frommen, sie werden offenbar werden bei der Prüfung im Reiche Christi.
Quelle: Clemens I.: Epistola ad Corinthos 1, 49 - 50. In: Die Apostolischen Väter - Neubearbeitung der Funkschen Ausgabe durch K. Bihlmeyer, 1. Teil. Tübingen 1924, S. 61 f. = Bibliothek der Kirchenväter 2 35, c. 49. 50, S. 58 f; bearbeitet
Zitate von Clemens I.:
Das ist der Weg, Geliebte, auf dem wir unser Heil finden:
Jesus Christus, der Hohepriester unserer Opfergaben, der Anwalt und Helfer unserer Schwäche.
Durch Ihn streben wir standhaft nach den Höhen des Himmels.
Durch Ihn schauen wir sein heiliges und erhabenes Antlitz.
Durch Ihn wurden die Augen unseres Herzens geöffnet.
Durch Ihn ringt sich unser unweiser und dunkler Verstand durch zum Licht.
Durch Ihn wollte der Herr uns vom unsterblichen Wissen kosten lassen, da er der Abglanz seiner Majestät ist
(Hebräerbrief 1, 3).
Alle haben Ehre und Herrlichkeit erlangt nicht durch sich selbst oder durch ihre Werke oder wegen ihrer Gerechtigkeit, die sie übten, sondern durch Gottes Willen. Und auch wir, die wir durch seinen Willen in Christus Jesus berufen sind, werden nicht durch uns selbst gerechtfertigt oder durch unsere Weisheit oder Einsicht oder Frömmigkeit oder durch die Werke, die wir in der Heiligkeit des Herzens vollbracht haben, sondern durch den Glauben, durch den von Anbeginn an der allmächtige Gott alle gerechtfertigt hat.
Quelle: Clemens I.: Epistola ad Corinthos 1, 49 - 50. In: Die Apostolischen Väter - Neubearbeitung der Funkschen Ausgabe durch K. Bihlmeyer, 1. Teil. Tübingen 1924, S. 61 f. = Bibliothek der Kirchenväter 2 35, c. 32, S. 46
Quelle: Clemens I.: Epistola ad Corinthos 1, 49 - 50. In: Die Apostolischen Väter - Neubearbeitung der Funkschen Ausgabe durch K. Bihlmeyer, 1. Teil. Tübingen 1924, S. 61 f. = Bibliothek der Kirchenväter 2 35, c. 36, S. 49
zusammengestellt von Abt em. Dr. Emmeram Kränkl OSB,
Benediktinerabtei Schäftlarn,
für die Katholische SonntagsZeitung
Clemes' Verherrlichung, Deckenfresko in der Kirche San Clemente in Rom




