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Die Heilige

Johanna Franziska von Chantal,

Ordensgründerin

* 28. Januar 1572 in Dijon in Frankreich
† 13. Dezember 1641 in Moulins in Frankreich

… aus ihrem Leben!

Johannas Vater, der Baron von Frémyot, war Präsident des burgundischen Parlaments. Er hat, da er früh seine Frau verlor, sich um die Erziehung seiner Kinder angenommen. Johanna erhielt bei der Firmung den zweiten Namen Franziska. 1592 heiratete sie, zwanzigjährig, den Baron Christoph von Chantal, mit dem sie acht Jahre in glücklicher Ehe lebte. Als er infolge eines Jagdunfalls starb, stand Johanna Franziska mit ihren vier Kindern, einem großen Haus und einem unmöglichen Schwiegervater allein da. Die verzweifelte Witwe musste von ihrem Vater an ihre Pflichten erinnert werden. Ihr Gebet um Führung auf ihrem inneren Weg wurde erhört: 1604 begegnete sie dem Bischof Franz von Sales, als er in Dijon die Fastenpredigten hielt. Er lehrte sie, die Heiligkeit nicht in asketischen Übungen, sondern in der Erfüllung ihrer täglichen Pflichten zu suchen. Als ihre Kinder herangewachsen waren, gründete sie gemeinsam mit Franz von Sales den Orden von der Heimsuchung Mariens (Salesianerinnen), der 1618 bestätigt wurde. Die Ordensfrauen sollten ohne Klausur leben und mit dem Leben in Gemeinschaft und Gebet das „aktive“ Leben verbinden, vor allem sich der Mädchenerziehung widmen. Dieser Plan war seiner Zeit zu weit voraus und musste abgeändert werden. Franziskas nächste Jahre waren dem Aufbau des neuen Ordens und auch noch der Sorge um ihre Familie gewidmet. In den Leiden der letzten Lebensjahre gelangte sie zu ihrer letzten Freiheit und Reife. Sie starb am 13. Dezember 1641.


Franz von Sales und Johanna-Franziska von Chantal mit Visitantinnen, Altarbild in der Seitenkapelle der Visitantinnenkirche in Fribourg in der Schweiz
Joachim Schäfer - heiligenlexikon.de

Legenden oder Worte der Heiligen

Worte von der Heiligen

Aus dem 2. Brief des hl. Franz von Sales an Frau von Chantal, 3. Mai 1604:
Halten Sie sich ganz fest in Gottes Gegenwart. Tun Sie es mit allen Mitteln, die Sie kennen. Hüten Sie sich vor Hast und Unruhe, denn nichts hindert den inneren Fortschritt mehr als dies. Versenken Sie ohne Gewalt und ganz ruhig ihr Herz in die Wunden des Herrn. Haben Sie unbegrenztes Vertrauen, daß seine Barmherzigkeit und Güte sie nie verlassen wird. Hören Sie darob nicht auf, sein heiliges Kreuz zu umfassen.
Nach der Liebe zu unserem Herrn empfehle ich Ihnen die Liebe zu seiner Braut, der Kirche. Sie ist die edle und sanfte Taube, die als einzige ihrem göttlichen Bräutigam Kinder zu schenken vermag. Danken Sie Gott oft und oft für die Gnade, eine Tochter der Kirche sein zu dürfen. So tat es Mutter Theresia, die dieses Wort auf dem Sterbebett mit großer Freude aussprach. Richten Sie Ihre Blicke auf den Bräutigam und die Braut; sagen Sie zum Herrn: Wie schön ist doch Deine Braut! und zu ihr: O Braut, welches Glück, einem göttlichen Herrn vermählt zu sein!

Quelle: http://sacerdos-viennensis.blogspot.com/2013/12/die-witwe-johanna; abgerufen am (23. November 2019

Johanna Franziska: Neben dem blutigen gibt es auch das Martyrium der Liebe:
Eines Tages sprach die heilige Johanna tief bewegt die folgenden Worte, die sofort getreulich aufgezeichnet wurden: Liebe Töchter, die meisten Väter und Säulen unserer Kirche haben nicht den Märtyrertod erlitten. Was meint ihr wohl, warum? Nachdem jede ihre Meinung gesagt hatte, sprach die heilige Mutter: Ich denke, es geschah, weil es noch ein anderes Martyrium gibt. Man nennt es das Martyrium der Liebe. In ihm erhält Gott das Leben seiner Diener und Dienerinnen, damit sie zu seiner Ehre arbeiten. Dadurch macht er sie dann zu Märtyrern und zu Bekennern zugleich. …
Als aber eine Schwester fragte, worin denn dieses Martyrium bestehe, antwortete sie: Sagt ein volles Ja zum Willen Gottes, dann werdet ihr es erfahren. Denn die Gottesliebe dringt mit ihrem Schwert in die geheimsten und innersten Schichten unserer Seele ein und scheidet uns von unserem eigenen Selbst. Eine Seele, die ich kenne, hat die Liebe so hart von allem, was ihr lieb war, geschieden, wie wenn der Schwertstreich eines Tyrannen ihren Geist vom Leib getrennt hätte.
Wir merkten, dass sie von sich selbst sprach. Als aber eine andere Schwester fragte, wie lange dieses Martyrium dauere, da sagte sie: Von dem Augenblick, in dem wir uns Gott rückhaltlos weihen, bis zum Ende des Lebens. Doch das gilt von den hochherzigen Menschen, die sich nichts vorbehalten und der Liebe treu bleiben. Denn über die Schwachen und alle, die nur wenig Liebe und Standhaftigkeit besitzen, will unser Herr das Martyrium nicht kommen lassen. Er lässt sie das Leben ihrer Mittelmäßigkeit führen, damit sie nicht von ihm abirren; denn er tut dem freien Willen niemals Gewalt an.
Als sie schließlich mit der Frage bestürmt wurde, ob dieses Martyrium der Liebe dem leiblichen gleich sein könne, sagte sie: Lasst uns nicht die Frage der Gleichwertigkeit untersuchen. Ich glaube allerdings, dass das eine nicht hinter dem anderen zurücksteht, weil die Liebe stark ist wie der Tod (vgl. Hoheslied 8, 6). Denn die Märtyrer der Liebe erleiden in dem Leben, das sie durchhalten müssen, tausendfach schwerere Schmerzen, als wenn sie tausend Leben hingeben müssten, um das Zeugnis des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe abzulegen.

Quelle: F.-M. de Chaugy: Memoires sur la vie et les vertus de Sainte Jeanne-Francoise de Chantal, 3, 3, 3. Aufl. Paris 1853 f; zitiert nach Monastisches Lektionar zum 12. Dezember

Frage: Ob die Seele, die sich so ganz hingegeben hat, nicht, soweit das möglich ist, alles vergessen soll, um sich immer an Gott zu erinnern und um in wahrem, vollem Vertrauen in Ihm allein zu ruhen?
Antwort: Ja, Sie sollen alles vergessen, was nicht von Gott und für Gott ist, und unter der Führung Gottes in vollem Frieden bleiben. …
Da Unser Herr schon seit langem Sie zu dieser Gebetsweise gezogen hat und Sie die so begehrenswerten Früchte kosten ließ, die daraus kommen, Sie auch die Schäden der entgegengesetzten Weise erfahren ließ, so bleiben Sie fest und führen Sie, mit soviel Ruhe, wie Sie nur können, Ihren Geist zu dieser Einheit und Einfachheit der Gegenwart Gottes und der Hingabe an Gott. …
Gott will, dass wir darin wie ein kleines Kind sein sollen. Man muss nur Acht haben, sich keine überflüssigen Sorgen zu machen, und in allem einzelnen, auch bei den geringen, gewohnten und unbeachteten Handlungen nach dem Willen Gottes fragen.

Quelle: Brief an Franz von Sales, Annecy 1614. Nach: Briefe der heiligen Johanna Franziska von Chantal an den heiligen Franz von Sales, übertragen von E. Heine. München 1929, S. 108 - 111

Gott lehrte mich, dass Er nicht viel von dem Glauben hält, wenn man ihn durch die Sinne und durch Gefühle erfährt. Darum will ich kein Gefühl, trotz meiner Widrigkeiten. Nein, ich will keines, weil mein Gott mir genügt. Ich hoffe auf Ihn, ungeachtet meines unendlichen Elendes. Ich hoffe, dass Er mich noch ertragen wird, damit Sein Wille geschehe.

Quelle: Brief an Franz von Sales, Annecy 1614. Nach: Briefe der heiligen Johanna Franziska von Chantal an den heiligen Franz von Sales, übertragen von E. Heine. München 1929, S. 31f

Gebet von Johanna Franziska von Chantal:

O Herr, deine Augen, die die innersten Falten meines Herzens durchdringen, sehen, dass es mein größter Wunsch ist, Deinen heiligen Willen zu erfüllen, aber sie sehen auch meine Ohnmacht. Deshalb, o mein Erlöser, beschwöre ich dich bei deiner unendlichen Barmherzigkeit, Schenke mir die Gnade, deinen Willen vollkommen zu erfüllen, damit ich dich ohne Ende lobe und preise. Amen.

zusammengestellt von Abt em. Dr. Emmeram Kränkl OSB,
Benediktinerabtei Schäftlarn,
für die Katholische SonntagsZeitung


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… Ja, mir geschehe, wie Du es gesagt.

Seit ich nicht mehr mich selbst suche, führe ich das glücklichste Leben, das es geben kann.

Zitat von der Hl. Theresia vom Kinde Jesu

Da entbrannte im Himmel ein Kampf; Michael und seine Engel erhoben sich, um mit dem Drachen zu kämpfen.