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Der Heilige

Cyrill von Alexandrien,

Patriarch von Alexandria, Kirchenlehrer / -vater

* um 380 in Alexandria in Ägypten
† 27. Juni 444 daselbst

… aus ihrem Leben!

Cyrill von Alexandrien (um 375/80–444) war zunächst wohl Mönch und wurde 412 nach dem Tod seines Onkels, des Patriarchen von Alexandrien, Theophilos I., durch eine umstrittene Wahl dessen Nachfolger. Als solcher dehnte er seine Macht mithilfe von Diplomatie, Intrigen und Gewalt aus. Mit dem auch machtpolitisch rivalisierenden Patriarchat von Antiochien lag er im Streit um Fragen der Bibelauslegung und der Eucharistie. In zahlreichen Werken wandte er sich gegen den Arianismus und gegen die Lehre des Nestorius, der Mensch Jesus sei erst als Lohn für seine Bewährung göttlich geworden. Auf dem Konzil von Ephesus 431, das die Einheit der göttlichen und menschlichen Natur in Christus bestätigte, setzte Cyrill den Titel »Gottesgebärerin« für Maria durch. Cyrill war ein großer theologischer Denker und gilt als Kirchenlehrer, er zählt zu den Kirchenvätern.

Quelle: maria-laach.de
 


Russische Ikone: Athanasios und Cyrill (rechts)
Joachim Schäfer, https://www.heiligenlexikon.de, Ökumenisches Heiligenlexikon

Legenden oder Worte der Heiligen

Cyrill, der während seiner Amtszeit ständig in theologische Auseinandersetzungen verwickelt war, warnt vor Häresien, die von Christus schon vorhergesagt worden sind:
Die Jünger der Ärzte kennen prophylaktische Mittel gegen Krankheiten und wissen durch ihre Kunst den drohenden Schaden abzuwehren und durch Mischung verschiedener Arzneien die Bösartigkeit der Krankheiten zu überwinden. Auch die Steuermänner können oft, durch Erfahrung belehrt, den Umschwung der Winde voraussehen und durch Anwendung der erforderlichen Vorsichtsmaßnahmen ihr Schiff mit Gottes Hilfe vor dem Untergang bewahren.
Eine gleiche Vorsorge will Gott für unsere Seele treffen, wenn er uns die Gefahr der Versuchungen vorhersagt, damit wir, über die Schädlichkeit der Versuchung im Voraus unterrichtet, der Gefahr derselben sicher zu entrinnen vermögen. Gott weiß ja alles, bevor es geschieht, und braucht nicht wie jene durch Mutmaßung zu erschließen, was nützlich sei, sondern erkennt das Zukünftige kraft göttlichen Vorherwissens. So hat er uns auch vor der Zeit die Strafen des Gerichtes kundgemacht, auf dass wir, durch die Furcht vor den Schrecknissen gewarnt, umso leichter der Bestrafung entgehen. Zu allem andern hat er auch dies vorhergesagt, dass falsche Christusse und falsche Lehrer auftreten werden, die da Verderben bringende Häresien einführen, indem sie unseren alleinigen Herrn und Meister Jesus Christus leugnen, und dass viele ihren Gottlosigkeiten Gehör schenken und den Glanz der Wahrheit lästern werden. So sollen wir, wenn diese kommen, uns nicht täuschen und von ihren heillosen Lehren einnehmen lassen.
Die Vorhersagung ist auch tatsächlich in Erfüllung gegangen. Denn viele Häresien haben sich im Laufe der Zeit gegen die Kirche Gottes erhoben, mit mannigfachen Versuchen, den rechten Glauben zu zerstören.

Quelle: Cyrill: Wider die Gegner des Namens Gottesgebärerin 1 - 2. In: Patrologia Graeca 76, Sp. 255 - 258 = Bibliothek der Kirchenväter, 2. Reihe, Bd. 12, S. 207f; bearbeitet

Hymnus von Cyrill auf die Gottesgebärerin:

Gruß dir, Maria, Gottesmutter, ehrwürdiger Schatz der ganzen Welt,
unauslöschliches Licht, Krone der Jungfräulichkeit, Zepter der Rechtgläubigkeit, unzerstörbarer Tempel, Gefäß des Unfassbaren, Mutter und Jungfrau,
durch dich wird in den heiligen Evangelien hoch gelobt,
der da kommt im Namen des Herrn.

Gruß dir, die du den Unfassbaren im heiligen, jungfräulichen Schoß geborgen,
durch dich wird die Dreifaltigkeit gepriesen und angebetet,
durch dich wird das Kreuz ehrwürdig genannt und verehrt auf der ganzen Welt,
durch dich frohlockt der Himmel,
durch dich freuen Engel sich und Erzengel,
durch dich werden die bösen Geister in die Flucht gejagt,
durch dich ist der Versucher, der Teufel, aus dem Himmel gestürzt,
durch dich wird das gefallene Geschöpf in den Himmel erhoben,
durch dich ist die ganze Schöpfung, in Götzenwahn gefangen, zur Erkenntnis der Wahrheit gelangt,
durch dich wird den Gläubigen die heilige Taufe zuteil,
durch dich das Öl der Freude,
durch dich sind Kirchen gegründet auf der ganzen Welt,
durch dich werden die Völker zur Umkehr geführt.

Doch was braucht es viele Worte:
Durch dich ist der einzig geborene Sohn Gottes als Licht aufgestrahlt denen, die in Finsternis und Todesschatten sitzen,
durch dich haben die Propheten geweissagt,
durch dich verkünden die Apostel den Völkern das Heil,
durch dich werden die Toten erweckt,
durch dich herrschen die Könige,
durch die heilige Dreifaltigkeit.

Quelle: Cyrill: Vierte Homilie von Ephesus. Nach: Wilhelm Geerlings u. Gisbert Greshake (Hrsg.): Quellen des geistlichen Lebens, Bd. 1 - Die Zeit der Väter. Matthias-Grünewald-Verlag, Ostfildern 2008, S. 241f

zusammengestellt von Abt em. Dr. Emmeram Kränkl OSB,
Benediktinerabtei Schäftlarn,
für die Katholische SonntagsZeitung


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