Seite wählen
Der Heilige

Damian Deveuster,

Priester, Mönch

* 3. Januar 1840 in Tremelo in Belgien
† 15. April 1889 an der Kalawao-Bucht auf Molokai, einer der Hawaii-Inseln (USA)

… aus ihrem Leben!

Damian mit dem Geburtsnamen Joseph, siebtes Kind eines Bauern, fasste während einer Mission der Redemptoristen 1858 den Entschluss, in einen Orden einzutreten. Mit 19 Jahren trat er in die Kongregation von den Heiligsten Herzen Jesu und Mariä in Löwen (Leuven) ein. Diesem Orden war die seelsorgliche Betreuung der Sandwich-Inseln - der heutigen Inselkette Hawaii - anvertraut worden. 1863 erreichte Damian mit weiteren Gefährten nach einer Fahrt von viereinhalb Monaten den Hafen von Honolulu, der Hauptstadt von Hawaii. Zwei Monate später empfing er die Priesterweihe und übernahm in Vertretung eines erkrankten Missionars die Seelsorge im Distrikt Puna, dem Südosten der Insel Hawaii, der größten der Sandwich-Inseln. Danach wirkte er neun Jahre lang im Distrikt Kohala im Nordwesten von Hawaii. Schließlich ließ er sich 1873 auf die Insel Molokai schicken, wo die Leprakranken auf einer Halbinsel isoliert wurden; am 10. Mai kam er auf dieser Insel an - daher dieser Gedenktag. Auf Molokai lebte und wirkte Damian als Seelsorger und Arzt, als Apostel der Aussätzigen. Seine selbstlose Arbeit in der Krankenkolonie wurde weltweit bekannt und anerkannt.

Als 1885 ein berühmter Arzt nach Molokai kam, um den Aussatz und seinen Erreger zu erforschen und auch Damian kennenzulernen, stellte er fest, dass auch der Pater vom Aussatz ergriffen war. Trotz dieser Krankheit setzte Damian seine Arbeit fort, bis er, umgeben von treuen Gefährten, nach einem Todeskampf von zwei Wochen sanft entschlief.

Das Schicksal von Damian fand weltweit Beachtung und setzte Initiativen zum Kampf gegen Lepra in Gang. Vor allem in den USA und in England entstanden Stiftungen und Vereine. 1936 wurde Damians Leichnam nach Belgien überführt und in der Klosterkirche seiner Ordensgemeinschaft in Löwen beigesetzt. Mahatma Gandhi nannte Pater Damian 1945 einen Helden von Format, Mutter Teresa setzte sich für seine Seligsprechung ein.

Wegen seines Einsatzes für Todgeweihte erhielt Damian de Veuster nach seinem Tod viele Ehrungen und gilt seitdem als Schutzpatron für Aussätzige. Ende der 1980-er Jahre übertrugen einige Aids-Selbsthilfeeinrichtungen diese Schutz- und Vorbildsfunktion auf Aids-Patienten. So gibt es zum Beispiel das Damien Center in Indianapolis, das unter anderem Pflegeservices anbietet. Und in Albany steht ebenfalls ein Damien Center, das als Treffpunkt von HIV-Infizierten dient. Das Wunder, dass Damian de Veuster für die Heiligsprechung zugeschrieben wird, ist die unerklärliche Heilung der schwer an Krebs erkrankten Audrey Toguchi im Jahr 1998; die Frau hatte bereits Metastasen in der Lunge, war vom Arzt aufgegeben worden, betete aber um die Fürbitte von Damian und wurde anschließend gesund.

Quelle: evangeliumtagfuertag.org


Damian de Veuster
Joachim Schäfer, www.heiligenlexikon.de

Legenden oder Worte der Heiligen

Im Brief vom 31. Januar 1885 an seinen Bruder Auguste, der bei den Vätern der Heiligen Herzen unter dem Namen Pamphilus eingetreten ist. Er schildert die äußere Situation auf der Insel Molokai und spricht zum ersten Mal von seiner Erkrankung, die wenig später als Lepra diagnostiziert wurde:
Unsere Leprosenstation ist weiter beinahe auf demselben Stand wie in den vorausgehenden Jahren. Im Jahr 1883 gab es bis zu 840 Kranke; seither hält sich die Zahl zwischen 700 und 800. Da es sich bei allen um unheilbare Fälle handelt, gibt es nur den Friedhof, um von hier wegzugehen. …
Ich kann nicht mehr verheimlichen, dass auch ich von einer Krankheit bedroht bin, die noch schlimmer ist als die Schwindsucht [Typhus, an dem sein Bruder leidet]. Ich bin jetzt bald seit zwölf Jahren unter den Leprosen. Die Lepra ist eine ansteckende Krankheit, ich glaube, keinen Grund zu haben, mich über den sichtbaren Schutz zu beklagen, den mir der Liebe Gott gegeben hat; … denn ich bin tatsächlich heute so stark und kräftig, wie Sie mich bei der Abfahrt 1863 gesehen haben, abgesehen von meinem linken Fuß, der seit drei Jahren beinahe das ganze Gefühl verloren hat. Das ist ein geheimes Gift, das den ganzen Körper zu vergiften droht.


Am 26. November 1885 schreibt er an ihn über seine Einsamkeit und Verlassenheit auf der Insel, wo nur alle zwei bis drei Monate ein Beichtvater ihn besucht, der ihn aber sogleich wieder verlässt:
Doch ich ergebe mich in die göttliche Vorsehung und finde meinen Trost in meinem einzigen Gefährten, der mich nicht verlässt, d. h. unserem göttlichen Herrn in der heiligen Eucharistie. Zu Füßen des Altars lege ich häufig meine Beichte ab und suche dort Trost für meine innere Pein. Es kommt schon manchmal vor, dass ich vor Ihm, ebenso wie vor der Statue unserer heiligen Mutter, mich beklage und um Erhalt meiner Gesundheit bitte.

Seinen letzten Brief vor seinem Tod schreibt er am 28. Februar 1889 an Édward Clifford:
Ihr Brief vom 24. des Monats, der so voll Mitgefühl war, hat mir ein wenig Trost in meinem ziemlich miserablen Zustand gebracht. Ich versuche mein Bestes, ohne mich zu viel zu beklagen und auf eine praktische Weise zur Heiligung meiner Seele, das schon lange vorhergesehene Elend der Krankheit zu tragen. Diese ist nach allem ein Mittel, dessen sich die Vorsehung bedient, um das Herz von aller irdischen Begierde zu lösen und gleichzeitig das Verlangen der christlichen Seele nach Einheit mit dem, der ihr einziges Leben ist, so gut wie möglich, zu fördern. Vergessen Sie, bitte, nicht bei ihrer langen Rückreise den schmalen Weg, dem wir beide sorgsam folgen müssen, um uns beide im Haus unseres gemeinsamen und Ewigen Vaters wieder zu treffen.

Quelle: Un étrange bonheur - Lettres du père Damien lépreux (1885 - 1889). Les Éditions du Cerf, Paris 2008, S. 9 - 23, 42f, 128f; eigene Übersetzung

Zitate von Damian de Veuster:

Wenn man Gott dient, ist man überall glücklich.
Ich fühle mich glücklich und zufrieden, und wenn ich die Wahl hätte, von hier in voller Gesundheit wegzugehen, werde ich ohne Zögern sagen: Ich bleibe bis zum Ende meines Lebens bei meinen Aussätzigen.
Auch wenn sie mir alle Schätze der Erde anböten, für einen Lohn bliebe ich keine fünf Minuten auf dieser Insel.
Was mich hier hält, ist allein die Liebe Gottes und die Rettung der Seelen.
Ohne das heiligste Sakrament wäre die Lage, in der ich mich befinde, nicht zu ertragen.
Wie schön ist es, als Kind der heiligsten Herzen [Jesu und Marias] zu sterben.

Quelle: http://www.heiligenzitate.com/A-D/DamiandeVeuster.htm, abgerufen am 28. Oktober 2012

zusammengestellt von Abt em. Dr. Emmeram Kränkl OSB,
Benediktinerabtei Schäftlarn,
für die Katholische SonntagsZeitung

"Was mich hier hält, ist allein die Liebe Gottes und die Rettung der Seelen. Ohne das heiligste Sakrament wäre die Lage, in der ich mich befinde, nicht zu ertragen. Wie schön ist es, als Kind der heiligsten Herzen [Jesu und Marias] zu sterben."

Hl. Damian de Veuster

 


Impressionen anderer Heiliger

Eine Reise zu Elisabeth von Thüringen

Heilige und Namenspatrone sind Teil der unsichbaren Welt

Weihegebet an die Heiligste Dreifaltigkeit durch Maria
Gebet zur Mutter von der immerwährenden Hilfe

Siehe, ich bin eine Magd des Herrn

… Ja, mir geschehe, wie Du es gesagt.

Seit ich nicht mehr mich selbst suche, führe ich das glücklichste Leben, das es geben kann.

Zitat von der Hl. Theresia vom Kinde Jesu

Da entbrannte im Himmel ein Kampf; Michael und seine Engel erhoben sich, um mit dem Drachen zu kämpfen.