Weihe unserer familiären Beziehungen
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen.
Anrufung des Heiligen Geistes: „Komm, Vater des Lichts, gib mir
deine Weisheit, den Geschmack an der Wahrheit, die Liebe, die
drängt ohne den Willen zu zwingen, die Gnade, die so fruchtbar
ist, jene so wunderbare Anziehungskraft, den heiligen und tiefen
Frieden und deine allmächtige Hilfe.“
                                      (Hl. Ludwig Maria Grignion von Montfort)
Glaubensbekenntnis:
Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde,
und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn,
unseren Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel,
er sitzt zur Rechten Gottes,
des allmächtigen Vaters,
von dort wird er kommen,
zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige katholische Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten und das ewige Leben.
Amen.
Wort Gottes: „Ihr Kinder, gehorcht euren Eltern, wie es vor dem
Herrn recht ist: Ehre deinen Vater und deine Mutter! Das ist ein
Hauptgebot und ihm folgt die Verheißung: damit es dir gut geht
und du lange lebst auf der Erde. Ihr Väter, reizt eure Kinder nicht
zum Zorn, sondern erzieht sie in der Zucht und Weisung des
Herrn!“ (Eph 6,1−4)
Gedanken eines Heiligen: „Gott ist Vater und dieser Vater ist Liebe.
Er ist von unendlicher Schönheit und erfüllt von Wohlwollen für
uns. Nur das Unendliche kann dem Namen ‚Vater‘, der der Welt
geschenkt ist, den ganzen Sinn zurückgeben. Du brauchst dich nur
umzuschauen und du kannst erkennen, wie gut Gott ist und wie
sehr er uns liebt!“
                                                                  (Marcel Van)
Betrachtung: Wir träumen alle von einer idealen Familie: Ein Vater,
der zu Hause ist, der verständnisvoll, sanft und stark ist; eine liebende Mutter, geduldig und feinfühlig; Eltern, mit denen ein Dialog möglich ist, ohne Angst davor, enttäuscht zu werden oder zu
enttäuschen. Aber die Realität ist oft ganz anders, und darum sind
Bitterkeit, Auflehnung, Enttäuschung und Depression die Folge.
Wenn wir Gott unsere schmerzlichen familiären Beziehungen weihen, dann kann durch das Gebet unserer sanften Mutter Maria und des heiligen Josef das Unmögliche möglich werden: Wir erhalten die Kraft zu lieben und die Gnade der Vergebung. Wir verurteilen nicht mehr unsere Familienangehörigen, die uns wehgetan haben.Â
  Wir können alles Gott übergeben und so den Segen des Vaters im
Himmel auf uns selbst und auf unsere ganze Familie herabziehen.
„Daher beuge ich meine Knie vor dem Vater, nach dessen Namen
jedes Geschlecht (jede Vaterschaft) im Himmel und auf der Erde
benannt wird“ (Eph 3,14f). Lasst uns für alles dankbar sein, was
unsere Eltern uns an Gutem geschenkt haben: das Leben, die Möglichkeit zu lieben, die materielle, seelische und geistliche Unterstützung.
  Sie sollen für all das gesegnet sein.
Gedanken des Seligen Johannes Paul II.: „Ihr seid manchmal sehr
kritisch gegenüber der Welt der Erwachsenen – ich war auch wie
ihr –, und manchmal sind sie es, die sehr kritisch euch gegenüber
sind; das ist auch wahr. Es gibt nichts Neues, und bisweilen haben
solche Haltungen auch reale Gründe. Aber erinnert euch immer
daran, dass ihr von euren Eltern das Leben und die Erziehung bekommen habt. Erinnert euch an die Schuld, die ihr gegenüber euren Eltern habt: Das Vierte Gebot drückt in einer knappen Art und Weise die Forderungen der Gerechtigkeit ihnen gegenüber aus.
Ich schlage euch vor, über das Vierte der Zehn Gebote Gottes nachzudenken.
  Ich bitte euch, Brücken des Dialogs und der Kommunikation
mit euren Eltern zu bauen. Keine abweisende Isolation!
Kommunikation! Liebe! Übt einen gesunden Einfluss auf die Gesellschaft aus und helft, die Schranken zwischen den Generationen nieder zu reißen. Keine Schranken! Keine Schranken! Gemeinschaft unter den Generationen, zwischen den Eltern und Kindern. Gemeinschaft!
  In einer solchen Atmosphäre kann Jesus sagen: ,Ich
sende euch.‘ Alles beginnt in unserer Familie.
                                 (10. Weltjugendtag in Manila, 15. Januar 1995)
Zur Vertiefung: Begegne deinem Vater, deiner Mutter oder deinen
Geschwistern, um einen Schritt der Versöhnung zu setzen, um ihnen
für das Geschenk des Lebens zu danken, um etwas Zeit mit
ihnen zu verbringen, um miteinander zu sprechen oder um einen
echten Dialog mit ihnen zu suchen.
Gesätz des Rosenkranzes in den Anliegen der Gottesmutter:
Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme. Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen. Amen.
Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir.
Du bist gebenedeit unter den Frauen,
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus.
Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder,
jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen. (10x)
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.
Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.
O mein Jesus, verzeih uns unsere Sünden, bewahre uns vor dem
Feuer der Hölle, führe alle Seelen in den Himmel, besonders jene, die
deiner Barmherzigkeit am meisten bedürfen. Amen.
Weihegebet: Heilige Familie von Nazareth, ihr seid auf der Erde
wie ein Spiegel der Liebe der Heiligsten Dreifaltigkeit. Durch euch
können wir den Plan Gottes für die Menschheit und für jede
menschliche Familie erfassen. Alle sind berufen, in die große Familie
Gottes einzutreten.
  Heute möchte ich durch euch, Jesus, Maria und Josef, meine Eltern,
meine Brüder und Schwestern und unsere Beziehungen untereinander der Heiligsten Dreifaltigkeit weihen, dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist.
  So wird mein Herz erfüllt von eurer Liebe zu jedem Einzelnen meiner Familie, damit ich immer wieder vergeben kann und das Glück erfahre, dass wir einander immer mehr lieben.
Maria mit dem Kinde lieb, uns allen deinen Segen gib. Amen.