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Weihe der Menschen, die uns verletzt haben
(Verzeihende Liebe)

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen.

Anrufung des Heiligen Geistes: „Heiliger Geist beseele mich. Gottes
Lieb verzehre mich. Den Weg der Wahrheit führe mich. Maria
Mutter schau auf mich. Mit deinem Jesus segne mich. Vor aller
Täuschung und Gefahr, vor allem Übel mich bewahr.“
                                                                                                            (Sel. Miriam von Abellin)

Glaubensbekenntnis:
Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde,
und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn,
unseren Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel,
er sitzt zur Rechten Gottes,
des allmächtigen Vaters,
von dort wird er kommen,
zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige katholische Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten und das ewige Leben.
Amen.

Wort Gottes: „Da trat Petrus zu ihm und fragte: Herr, wie oft muss
ich meinem Bruder vergeben, wenn er sich gegen mich versündigt?
Siebenmal? Jesus sagte zu ihm: Nicht siebenmal, sondern siebenundsiebzigmal.“
                                                                                                                              (Mt 18,21−22)

Gedanken eines Heiligen: „Es gibt nur eine Sache zu tun während
der Nacht, der einzigen Nacht dieses Lebens, die nur einmal kommt:
Das ist: Lieben, Jesus lieben mit der ganzen Kraft unseres Herzens
und für ihn Seelen retten, damit er geliebt wird.“
                                                                                                          (Hl. Theresia von Lisieux)

Betrachtung: In Afrika trug sich Folgendes zu: Ein Christ wurde
von einem seiner Brüder in Christus wie ein Sklave behandelt. Er
hielt diese Beleidigungen, die sich so oft wiederholten, nicht mehr
aus und fühlte in seinem Herzen eine große Auflehnung. Während
einer Zeit der eucharistischen Anbetung, nach einer gewissen Zeit
des inneren Kampfes, sagte er schließlich zu Jesus:
   „Ich will gerne darauf verzichten, mich zu rächen, aber ich flehe dich an, verlange nicht von mir, ihm zu vergeben!” Als Antwort erhielt er die innere Gewissheit, dass Jesus nicht von ihm verlangte, zu vergeben. Stattdessen solle er hingehen und um Vergebung bitten für seine Rachegefühle. Sein Stolz war für ihn ein so großes Hindernis, dass er fast weinte. Durch die Gnade Gottes konnte er es schließlich mit viel Demut und Sanftmut tun. Zu seiner großen Ãœberraschung brach sein Bruder in Tränen aus. Dieser war
innerlich sehr verletzt und litt an seinem eigenen autoritären Charakter, durch den er bereits viele Freunde verloren hatte.
    Diese Begebenheit bewirkte in ihm eine innere Heilung und er wurde viel sanftmütiger.
    „Wirklich groß werdet ihr sein in dem Maße, in dem ihr klein und
demütig seid, dann werdet ihr wirklich groß sein in der Liebe.“
                                                                                                             (von einem Karmeliten)

Gedanken des Heiligen Johannes Paul II.: „Kommt und seht!
Ihr werdet Jesus dort begegnen, wo die Menschen leiden und hoffen: in den kleinen, über die Kontinente verstreuten Dörfern, die anscheinend am Rand der Geschichte liegen, wie damals Nazareth.
Jeder Mensch ist in Wirklichkeit ein Mitbürger Christi. Am Vorabend des dritten Jahrtausends drängt von Tag zu Tag mehr die Pflicht, das Ärgernis der Spaltung unter den Christen wieder gut zu machen und die Einheit durch den Dialog, das gemeinsame Gebet
und das Zeugnis zu stärken. Es geht nicht darum, durch das Praktizieren eines farblosen Relativismus die Verschiedenheiten und Probleme unbeachtet zu lassen, denn das würde nur bedeuten, die Wunde zuzudecken, ohne sie zu heilen, mit dem Risiko, den Weg abzubrechen, ehe das Ziel der vollen Gemeinschaft erreicht wäre.
   Es geht im Gegenteil darum, vom Heiligen Geist geleitet zu werden, im Hinblick auf eine wirkliche Wiederaussöhnung zu arbeiten, voll Vertrauen auf die Wirksamkeit des Gebets, das Jesus am Vorabend seines Leidens gesprochen hat: Vater, alle sollen eins sein, wie wir eins sind (vgl. Joh 17,21).
    Je enger ihr euch an Jesus haltet, umso mehr werdet ihr fähig, euch auch untereinander nahe zu sein; und in dem Maß, wie ihr konkrete Gesten der Versöhnung vollzieht, werdet ihr Vertraute seiner Liebe werden.“
                                                                            (Botschaft zum 12. Weltjugendtag, 1997)

Zur Vertiefung: Entscheide dich, deinem ärgsten Feind nicht nachzutragen, was er dir angetan hat. Versuche zu verstehen, was dein eigener Anteil an euren Differenzen ist.
    Bitte um die Gnade, einen Schritt der Vergebung tun zu können,
indem du dein Verhalten änderst (z.B. Beleidigungen nicht beachten
und mit einem Lächeln antworten).

Gesätz des Rosenkranzes in den Anliegen der Gottesmutter:
Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme. Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen. Amen.

Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir.
Du bist gebenedeit unter den Frauen,
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus.
Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder,
jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen. (10x)

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.
Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

O mein Jesus, verzeih uns unsere Sünden, bewahre uns vor dem
Feuer der Hölle, führe alle Seelen in den Himmel, besonders jene, die
deiner Barmherzigkeit am meisten bedürfen. Amen.

Weihegebet: Maria, Du hast Jesus bei seiner Erniedrigung begleitet,
ohne Hass oder Groll gegen die Henker deines Sohnes zu hegen.
    Ich weihe dir alle, die mich verletzt haben, damit aus mir jeder
Wunsch nach Rache verschwindet. Ich weihe dir auch all die Male,
wo ich nicht vergeben oder nicht um Vergebung gebeten habe:
    Schenke mir ein Herz, das bereut und das sanft und demütig ist,
wie das Herz Jesu.

Maria mit dem Kinde lieb, uns allen deinen Segen gib. Amen.