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Weihe unserer Beziehungen und unseres Alleinseins
(Sehnsucht nach Liebe und Freundschaft)

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen.

Anrufung des Heiligen Geistes: „Komm, Heiliger Geist, komm,
Feuer der Liebe! Komm, Vater der Armen, du bist voll mitleidender
und zärtlicher Liebe für meine Wunden. Du weißt: der einzige
Freund, den ich liebe und der mich begeistert, bist du, mein sanfter
Jesus. Und du allein, mein Jesus, kannst meine Seele zufriedenstellen.“
                                                                                                          (Hl. Theresia von Lisieux)

Glaubensbekenntnis:
Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde,
und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn,
unseren Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel,
er sitzt zur Rechten Gottes,
des allmächtigen Vaters,
von dort wird er kommen,
zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige katholische Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten und das ewige Leben.
Amen.

Wort Gottes: „Deshalb, meine Brüder und Schwestern,
bemüht euch noch mehr darum, dass eure Berufung und Erwählung Bestand hat.
   Wenn ihr das tut, werdet ihr niemals scheitern.
Dann wird euch in reichem Maß gewährt, in das ewige Reich unseres
Herrn und Retters Jesus Christus einzutreten.“
                                                                                                                          (2 Petr 1,10–11)

Gedanken eines Heiligen: „So wie die Sonne zugleich die Zedern
und jede kleine Blume bestrahlt, als wäre sie ganz allein auf der
Erde, so kümmert sich der liebe Gott ganz persönlich um jede Seele,
so als wäre sie die einzige. Und wie in der Natur alle Jahreszeiten
so geordnet sind, dass die Natur an einem ganz bestimmten Tag
zum Beispiel das kleine Gänseblümchen zum Erblühen bringt, so
dient alles zum Besten für jede Seele.“
                                                                                                          (Hl. Theresia von Lisieux)

Betrachtung: Im Himmel werden wir ganz mit Gott vereint sein, so
dass all unsere Sehnsüchte gestillt sein werden (vgl. Phil 4,19). Das
ist unsere höchste Berufung. Wir werden dort nicht mehr heiraten
oder verheiratet sein (vgl. Mk 12,25). Was bedeutet das für unser
Leben?
   Wenn wir unser Glück ausschließlich in menschlichen Beziehungen
suchen, werden wir Enttäuschungen erleben; denn die Mitmenschen sind nicht Gott und nur Er allein kann unsere Erwartungen erfüllen.
   Wer seine Ehe nur zu zweit lebt (und nicht zu dritt – mit Gott),
läuft Gefahr, von seinem Ehepartner Vollkommenheit zu erwarten und wird schließlich enttäuscht.
   Gott ist die dritte Person im ehelichen Bund. Dies gilt auch für alle anderen Beziehungen.
   Wir brauchen keine Angst zu haben, Gott an die erste Stelle zu
setzen. Das wird keineswegs dazu führen, dass wir unsere Freunde
verlieren, sondern wir werden an Stärke und Freiheit gewinnen.
   Liebe und Freundschaft sollten immer in Freiheit gelebt werden.
Wir brauchen uns auch nicht zu ängstigen vor dem Alleinsein. Oft
versuchen wir, die innere Leere mit allen möglichen materiellen
Dingen auszufüllen. Wir vergessen dann, dass wir niemals allein
sind; Gott ist immer für uns da. Entscheiden wir uns also, zu lieben
und zwar wirklich zu lieben!

Gedanken des Heiligen Johannes Paul II.: „Viele Jugendliche und
auch ältere Menschen suchen die gemütliche Atmosphäre der kleinen Gruppe, um der Anonymität und manchmal auch der Angst zu entfliehen, und um ihre tiefste Identität in zwischenmenschlichen
Beziehungen zu finden …
   Das Herz des Menschen, das Symbol von Freundschaft und Liebe,
hat aber auch seine Normen, seine Ethik. Im Herzen Raum zu schaffen für einen harmonischen Aufbau der Persönlichkeit hat aber
nichts mit oberflächlichen Gefühlen oder Sentimentalität zu tun.
   Das Herz ist die Öffnung des Wesens für die Anderen, die Fähigkeit, den Anderen zu verstehen, seine Gefühle und sein Denken zu erahnen.
Eine solche Sensibilität, die echt und tief ist, macht uns verwundbar.
Deshalb neigen manche Menschen dazu, sich davon zu befreien, indem sie sich verhärten …
   Betrachtet das ,Testament‘ Christi: ,Es gibt keine größere Liebe als
sein Leben hinzugeben für die, die man liebt.‘
   Betrachtet den Gottmenschen,
den Mann mit dem durchbohrten Herzen! Habt keine
Angst! Jesus ist nicht gekommen, um die Liebe zu verurteilen, sondern um sie von Zweideutigkeiten und trügerischen Nachahmungen zu befreien.“
                                                                              (Paris, Prinzenparkstadion, 1. Juni 1980)

Zur Vertiefung: Nimm einen Augenblick für dich allein und weihe
diese Zeit Maria. So kannst du die Erfahrung machen, dass du nicht
allein bist. Auf diese Weise kann „Alleinsein“ sehr fruchtbar werden.
   Für jede Begegnung dieses Tages bete: „Maria, geh du voran,
bereite du alles vor und bleibe bei uns!“ Du wirst erfahren, wie
wirksam dieses Gebet ist.

Gesätz des Rosenkranzes in den Anliegen der Gottesmutter:
Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme. Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen. Amen.

Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir.
Du bist gebenedeit unter den Frauen,
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus.
Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder,
jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen. (10x)

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.
Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

O mein Jesus, verzeih uns unsere Sünden, bewahre uns vor dem
Feuer der Hölle, führe alle Seelen in den Himmel, besonders jene, die
deiner Barmherzigkeit am meisten bedürfen. Amen.

Weihegebet: Maria, du hast bedingungslos auf den Ruf Gottes
geantwortet. Du hattest keine Angst vor den Konsequenzen. Ich
weihe dir heute meine Freunde, meine Erwartungen ihnen gegenüber und meine Angst vor der Einsamkeit.
   Ich möchte dir auch alle weihen, die Gott noch auf meinen Weg
führen wird, damit jede Begegnung eine echte Begegnung mit
Christus wird und wir so zusammen seinen Leib, die Kirche, aufbauen können.

Maria mit dem Kinde lieb, uns allen deinen Segen gib. Amen.