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Weihe unseres Gebetslebens

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen.

Anrufung des Heiligen Geistes:
„Komm, Vater des Lichts, komm,
Gott der Barmherzigkeit, forme in mir mein Gebet,
zeige mir die Wahrheit!
Berühre meine Seele mit der Glut deines Feuers,
die meine Seele entflammt und mit Gott erfüllt.“
                                                                           (Hl. Ludwig Maria Grignion von Montfort)
Glaubensbekenntnis:
Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde,
und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn,
unseren Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel,
er sitzt zur Rechten Gottes,
des allmächtigen Vaters,
von dort wird er kommen,
zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige katholische Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten und das ewige Leben.
Amen.

Wort Gottes: „Wir haben ihm gegenüber die Zuversicht, dass er
uns hört, wenn wir etwas erbitten, das seinem Willen entspricht.
Wenn wir wissen, dass er uns bei allem hört, was wir erbitten,
dann wissen wir auch, dass er unsere Bitten schon erfüllt hat.“
                                                                                                                            (1 Joh 5,14–15)

Gedanken eines Heiligen: „Deine Sehnsucht ist dein Gebet.
Wenn du nicht aufhören willst zu beten,
dann höre nicht auf dich zu sehnen.
Ist deine Sehnsucht beständig?
Dann ist auch der Schrei deines Gebets beständig.
Du wirst nur dann schweigen,
wenn du aufhörst zu lieben.“
                                                                                                                           (Hl. Augustinus)

Betrachtung: Wir alle tragen in uns eine unendliche Sehnsucht,
geliebt zu werden, und dieser Wunsch nach Liebe ist abgrundtief.
Warum haben wir solche Schwierigkeiten, uns ohne Vorbehalte in
die Arme Gottes zu werfen, dessen Macht grenzenlos ist?
   Er allein kann uns ganz und gar und für immer zufrieden stellen. Unser brennender Durst ist an sich schon ein Schatz und der Herr wird ihn stillen. So wie uns nach Gott dürstet, so dürstet auch ihn nach uns.
   Im Gebet begegnet uns Jesus, der Bettler der Liebe und heilt unsere Schmerzen. Alle Schätze, die wir im Gebet erhalten, wachsen
auch in dem Maß, wie wir beten.
   Ob wir es fühlen oder nicht, Gott sucht uns und erwartet uns. In
der Tat: um im Gebet zu wachsen müssen wir auch durch Zeiten
der Trockenheit und der Prüfung, aber Gott bleibt immer am Werk.
   Um für sein beständiges Wirken offen zu bleiben, müssen wir vor
allem durch die Sakramente mit der Kirche verbunden bleiben. Die
Erfüllung unserer täglichen Verpflichtungen und die geschwisterliche Liebe sind ebenfalls sehr wichtig, um in der Beziehung zu Gott zu wachsen.
   Regelmäßiges persönliches Gebet, Anbetung und die Heilige Messe verändern unser Herz und machen uns Gott immer ähnlicher. Sie öffnen uns für die unsichtbare Welt. Lobpreis und Fürbitte geben
uns Freude und Liebe, die uns zum Teilen mit anderen drängen.
   Halte am Gebet fest; du brauchst es, um lieben zu können.

Gedanken des Heiligen Johannes Paul II.: „Gewiss könnten soziale
oder kulturelle Gewohnheiten sowie persönliche Ereignisse euren
Glaubensweg beeinträchtigt oder euch davon weggebracht
haben. Aber in der Tat, wenn ihr es wollt, habt ihr dennoch inmitten
all der Schwierigkeiten – die ich gut verstehe – viele Möglichkeiten,
diesen Weg zu gehen und mit der Gnade Gottes euren Glauben
zu leben! Ihr habt die Mittel dazu! Gebraucht ihr sie wirklich?
   Im Namen der ganzen Liebe, die ich zu euch habe, zögere ich nicht,
euch einzuladen: ,Öffnet eure Tore weit für Christus!‘ Was fürchtet
ihr? Vertraut ihm! Wagt es, ihm zu folgen! Das erfordert natürlich,
dass ihr aus euch selbst herausgeht, aus euren Meinungen, aus
eurer ,Weisheit‘, aus eurer Gleichgültigkeit, aus nicht christlichen
Gewohnheiten, die ihr vielleicht angenommen habt. Ja, das verlangt,
Verzicht zu üben, und es zu wagen, eine Bekehrung zu ersehnen,
die ihr im Gebet erbitten und beginnen sollt, sie zu praktizieren.
   Lasst Christus für euch der Weg, die Wahrheit und das Leben sein!
Lasst ihn euer Heil und euer Glück sein. Lasst ihn euer ganzes Leben
ergreifen, damit es mit ihm seine ganze Entfaltung erreicht, damit
alle eure Beziehungen, Aktivitäten, Gefühle und Gedanken mit ihm
verbunden sind, sozusagen ,christozentrisch‘. Ich wünsche, dass
ihr mit Christus Gott als die Quelle und das Ziel eures Lebens anerkennt.“
                                                                              (Botschaft zum 8. Weltjugendtag, 1993)

… und Papst Benedikt XVI.: „Das Wichtigste ist, dass ihr eine persönliche Beziehung zu Gott entwickelt. Diese Beziehung drückt sich im Gebet aus. Es liegt in Gottes eigenstem Wesen, dass er spricht, hört und antwortet. Tatsächlich ruft uns der hl. Paulus in Erinnerung: wir können und sollten ,ohne Unterlass‘ beten (1 Thess 5,17).
   Weit davon entfernt, uns in uns selbst zurückzuziehen oder uns
den Höhen und Tiefen des Lebens zu entziehen, wenden wir uns
durch das Gebet Gott und durch ihn einander zu, einschließlich
den Ausgegrenzten und denen, die anderen Wegen als dem Weg
Gottes folgen (vgl. Spe salvi, 33).
   Wie die Heiligen uns auf so lebendige Weise lehren, wird das Gebet so zu praktizierter Hoffnung. Christus war ihr ständiger Gefährte, mit dem sie auf jedem Schritt ihres Weges … gesprochen haben.“
                                                                              (Ansprache in New York, 19. April 2008)

Zur Vertiefung: Frage dich: „Hat Gott den ersten Platz in meinem
Leben? Möchte ich aus meinem Leben ein Gebet machen, d.h. eine
ständige Freundschaft mit Gott?“
   Wenn ja, dann kannst du jedes Mal, wenn du daran denkst, den
Augenblick, den du gerade lebst, Gott darbringen. Danke ihm für
das, was geschieht und vertraue ihm an, was geschehen wird.

Gesätz des Rosenkranzes in den Anliegen der Gottesmutter:
Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme. Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen. Amen.

Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir.
Du bist gebenedeit unter den Frauen,
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus.
Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder,
jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen. (10x)

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.
Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

O mein Jesus, verzeih uns unsere Sünden, bewahre uns vor dem
Feuer der Hölle, führe alle Seelen in den Himmel, besonders jene, die
deiner Barmherzigkeit am meisten bedürfen. Amen.

Weihegebet: Heilige Jungfrau, dein ganzes Leben warst du der
Liebe des Vaters zugewandt und hast immer die persönliche Gemeinschaft mit Gott gesucht.
   Maria, meine Mutter, du hast im ständigen Gebet gelebt, indem du Gott gelobt und ihm in allen Situationen gedankt hast.
   Heute weihe ich dir all meine Wünsche, Gott zu lieben und ihm zu
dienen, damit mein Leben Gebet wird und damit jeder Aspekt meines Lebens in beständiger Beziehung zu Gott stehe.
   Ich ersehne die persönliche Begegnung mit ihm, damit er mir seine
Liebe und seine Gnade schenken kann und zwischen uns eine wahre
Freundschaft entstehen kann. Maria, führe mich zum Vater.

Maria mit dem Kinde lieb, uns allen deinen Segen gib. Amen.