Weihe unserer Gotteskindschaft
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen.
Anrufung des Heiligen Geistes:
„Komm herab, o Heilger Geist,
der die finstere Nacht zerreißt,
strahle Licht in diese Welt.
– Komm, der alle Armen liebt,
komm, der gute Gaben gibt,
komm, der jedes Herz erhellt.
– Höchster Tröster in der Zeit,
Gast, der Herz und Sinn erfreut,
köstlich Labsal in der Not.
– In der Unrast schenkst du Ruh,
hauchst in Hitze Kühlung zu,
spendest Trost in Leid und Tod.
Komm, o du glückselig Licht,
fülle Herz und Angesicht,
dring bis auf der Seele Grund.“
                                                      (Aus der Pfingstsequenz)
Glaubensbekenntnis:
Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde,
und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn,
unseren Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel,
er sitzt zur Rechten Gottes,
des allmächtigen Vaters,
von dort wird er kommen,
zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige katholische Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten und das ewige Leben.
Amen.
Wort Gottes: „Ihr habt nicht einen Geist empfangen,
der euch zu Sklaven macht, so dass ihr euch immer noch fürchten müsstet, sondern ihr habt den Geist empfangen,
der euch zu Söhnen (und Töchtern) macht, den Geist, in dem wir rufen: Abba, Vater! So bezeugt der Geist selber unserem Geist, dass wir Kinder Gottes sind.Â
Sind wir aber Kinder, dann auch Erben.“ (Röm 8,15–17)
Gedanken eines Heiligen: „Maria ist Gottes erhabene Gussform,
vom Heiligen Geist gebildet, um den menschgewordenen Gott
durch die ,hypostatische‘ Vereinigung (seiner Gottheit und Menschheit in Jesus Christus) zu formen und den vergöttlichten Menschen durch die Gnade. Kein Zug der Gottheit fehlt dieser Form. Wer in ihr gegossen wird und sich bereitwillig formen lässt, der empfängt ohne viel Qual und Mühe, auf eine sanfte und der menschlichen Schwachheit angepasste Weise alle Züge Jesu Christi, ohne die Gefahr einer Täuschung; denn der Teufel konnte niemals an Maria heran und wird es niemals können. Und schließlich ist dieser Weg heilig und unbefleckt, ohne Schatten der geringsten Sünde.“
                                      (Hl. Ludwig Maria Grignion von Montfort)
Betrachtung: Die Beziehungen zwischen Vater, Sohn und Heiligem
Geist sind das Fundament der Heiligsten Dreifaltigkeit.
  Auch im Leben jedes Menschen ist die Fähigkeit, Beziehungen einzugehen, etwas Grundlegendes. So gibt uns erst die Beziehung zu Gott Vater unsere Daseinsberechtigung. Gott macht uns zu seinen Kindern, wenn wir Christus, seinen Sohn annehmen. „Allen aber, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden“ (Joh 1,12).
Der Apostel Paulus sagt dazu: „… alle, die sich vom Geist Gottes
leiten lassen, sind Söhne Gottes“ (Röm 8,14).
  Weil die Welt den Heiligen Geist nicht kennt, kann der einzelne
Mensch zum bloßen Objekt entwürdigt werden. Daher kommt die
Verachtung des Lebens der Anderen und des eigenen Lebens: die
Menschheit wird zum Opfer von Selbstmord, Abtreibung, Euthanasie und von allen Arten der Sklaverei und Unterdrückung. Â
  Verhalte dich nicht so, als wärest du „von der Welt“, denn du hast die Macht erhalten, „Gottes Kind“ zu sein. Lebe in inniger Verbundenheit mit Gott, bete zum Heiligen Geist, damit du innerlich in der Freiheit der Kinder Gottes leben kannst.
Gedanken des Heiligen Johannes Paul II.: „Der Mensch braucht
diesen liebevollen Blick: Er muss das Bewusstsein haben, geliebt zu
sein, von Ewigkeit her geliebt und erwählt zu sein. Diese ewige
Liebe göttlicher Erwählung begleitet den Menschen durch sein Leben wie der liebende Blick Christi. Und vielleicht am stärksten im
Augenblick der Prüfung, der Erniedrigung, der Verfolgung, der Niederlage, wenn unser Menschsein vor den Augen der Leute fast ausgelöscht ist, geschändet und zertreten.
  Dann wird das Bewusstsein, dass der Vater uns immer schon in seinem Sohn geliebt hat, dass Christus selbst einen jeden ohne Unterlass liebt, zu einem festen Halt für unsere gesamte menschliche Existenz.
  Wenn alles für den Zweifel an sich selbst und am Sinn des eigenen
Lebens spricht, dann lässt uns dieser Blick Christi überleben, das
Bewusstsein von jener Liebe, die sich in ihm mächtiger als jedes
Übel und jede Zerstörung erwiesen hat.
  Ich wünsche euch also, die gleiche Erfahrung zu machen wie der junge Mann im Evangelium: ,Jesus blickte ihn an und gewann ihn lieb‘ (Mk 10,21).“
                            (Apostolisches Schreiben „Dilecti Amici“, Nr. 7, 1985)
Zur Vertiefung: Da Gott dein Vater ist, kannst du ihm alles anvertrauen, denn er liebt dich ohne Bedingungen. Sage ihm alles, was du sonst niemandem anvertrauen kannst.
  Bitte ihn, als Vater an dir zu handeln, als dein Erzieher. Lass ihn
anschauen, was du nicht anschauen willst. Nimm seinen wohlwollenden Blick an, der auf dir ruht.
Gesätz des Rosenkranzes in den Anliegen der Gottesmutter:
Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme. Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen. Amen.
Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir.
Du bist gebenedeit unter den Frauen,
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus.
Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder,
jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen. (10x)
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.
Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.
O mein Jesus, verzeih uns unsere Sünden, bewahre uns vor dem
Feuer der Hölle, führe alle Seelen in den Himmel, besonders jene, die
deiner Barmherzigkeit am meisten bedürfen. Amen.
Weihegebet: Maria, deine Freude ist es, die geliebte Tochter des
himmlischen Vaters zu sein; dies ist deine tiefste Identität und die
Kraft, die dich zum Vater führt. Ich glaube, dass der Vater uns aus
Liebe von Ewigkeit her erwählt hat, damit wir seine viel geliebten
Kinder sind. Aber trotzdem habe ich manchmal Angst vor dem
Blick des Vaters, sogar vor seiner Barmherzigkeit.
  Maria, du bist die Frau, die der Schlange den Kopf zertritt. Ich
weihe mich dir und stelle mich unter deinen Schutz! Hilf mir, dass
ich wie du immer mehr in einer vertrauenden und liebevollen Beziehung zum Vater wachse!
Maria mit dem Kinde lieb, uns allen deinen Segen gib. Amen.