Seite wählen

Weihe unserer Fähigkeit zu Lieben
(Emotionalität, Liebe, Freundschaft)

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen.

Anrufung des Heiligen Geistes:
„ – Geist des Lebens, öffne mein Herz für deine Gnadengaben!
   – Geist der Wahrheit, lass mich im Trubel der Meinungen die    
      Wahrheit Gottes erkennen!
   – Geist der Liebe, wandle mich um, damit ich wahrhaft lieben kann!    – Geist des Friedens, hilf mir, Frieden und Versöhnung zu stiften!    
   – Geist der Freude, mach mich dankbar für alles Gute und Schöne in
      meinem Leben!
      Amen.“                                                                                          (Verfasser unbekannt)

Glaubensbekenntnis:
Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde,
und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn,
unseren Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel,
er sitzt zur Rechten Gottes,
des allmächtigen Vaters,
von dort wird er kommen,
zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige katholische Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten und das ewige Leben.
Amen.

Wort Gottes: „Das ist mein Gebot: Liebt einander, so wie ich euch
geliebt habe. Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben
für seine Freunde hingibt.“
                                                                                                                             (Joh 15,12−12)

Gedanken eines Heiligen: „Wenn jemand einen anderen liebt, tut
er ihm Gutes, er tut es gemäß seinen Fähigkeiten und seinen Eigenschaften. 
   Und so verteilt dein Bräutigam, der in dir ist, seine Gnaden
nach dem, was Er ist. Da Er allmächtig ist, tut Er dir Gutes und
liebt dich mit Allmacht … und da Er die Tugend der tiefen Demut
ist, liebt Er dich mit tiefer Demut und einer tiefen Hochachtung vor
dir, indem Er dich sich selbst gleich macht. Er zeigt sich dir mit großer Freude, mit dem Reichtum Seiner Kenntnisse, mit Seinem Antlitz voller Gnaden. In dieser Vereinigung lässt Er dich wissen (nicht ohne große Freude deinerseits!): ,Ich bin dein und ich bin für dich da. Ich habe Freude daran, zu sein, was ich bin, um dein zu sein
und mich dir zu schenken.‘“
                                                                                                          (Hl. Johannes vom Kreuz)

Betrachtung: Seit Adam und Eva wohnt ein tiefer Zweifel an der
Liebe Gottes in uns. Die schmerzhaften Erfahrungen des Verlassenseins, die wir seit unserer Geburt durchlebt haben, die anklagenden Worte, die wir gehört haben (von Seiten der Eltern oder der Lehrer) haben uns davon überzeugt, dass wir nicht liebenswürdig sind. Folglich fällt es uns schwer zu glauben, dass die wahre Liebe möglich ist.
   Die Erfahrung unserer Begrenztheit und Unfähigkeit, wirklich zu
lieben, verstärken diese Überzeugung. Wegen unserer verletzten
Gefühle suchen wir verzweifelt nach Annahme, Anerkennung und
Integration.
   Heute wollen wir das Schönste weihen, das Gott in uns
hineingelegt hat: Unsere wunderbare Fähigkeit, zu lieben und Liebe
zu empfangen.
   „In der Liebe verwurzelt und auf sie gegründet, sollt ihr zusammen
mit allen Heiligen dazu fähig sein, die Länge und Breite, die Höhe
und Tiefe zu ermessen und die Liebe Christi zu verstehen, die alle
Erkenntnis übersteigt. So werdet ihr mehr und mehr von der ganzen
Fülle Gottes erfüllt.“ (Eph 3,17–19)
   Weihen wir unsere Beziehungen und unsere engsten Freundschaften, damit der Herr sie zu dieser Fülle entfalten kann.

Gedanken des Heiligen Johannes Paul II.: „Die Liebe Gottes verwirklicht sich also und findet in einem gewissen Sinn ihre Rechtfertigung  in der Liebe des Menschen, des Nächsten, den wir wie uns selbst lieben müssen. Und der Nächste ist jeder Mensch, ohne Ausnahme; und deshalb spricht Christus auch von der Feindesliebe. Er sagt: ,Liebt eure Feinde; tut denen Gutes, die euch hassen. Segnet die, die euch verfluchen; betet für die, die euch misshandeln.‘“ (Lk 6,27–28).
   Übrigens hat er selbst das Beispiel einer solchen Liebe gegeben,
als er bei der Kreuzigung für die betete, die ihn töteten. An diesem
Punkt stellt sich euch die Frage: Wie ist es möglich, dass der Mensch
liebt, wenn er sich gehasst fühlt und darüber hinaus, wenn er in
sich selbst Hass oder mindestens Groll, sagen wir Antipathie gegenüber gewissen Personen verspürt?
   Tatsächlich gibt es hier, was unsere Gefühle betrifft, eine Schwierigkeit und sogar einen Widerspruch. Wenn ich eine Abneigung oder Hass verspüre, wie kann ich dann gleichzeitig Liebe empfinden?
   Das ist möglich, weil die Liebe sich nicht allein auf das beschränkt,
was wir fühlen. Die Liebe hat im Menschen tiefere Wurzeln, die sich
in seinem geistlichen ,Ich‘ befinden, in seinem Intellekt und in seinem
Willen.
   Wenn wir das Gebot der Liebe (insbesondere, wenn es sich um die
Feindesliebe handelt) erfüllen wollen, müssen wir gerade bis zu
diesen tiefen Wurzeln hinuntersteigen. Die Folge ist, dass die Liebe
vielleicht schwieriger wird, aber sie wird auch größer. In der Liebe
lassen wir uns nicht nur durch die Reaktion der Gefühle leiten, sondern durch die Betrachtung dessen, was wirklich gut ist. Und so
lernen wir, unsere Gefühle zu beherrschen, wir erziehen sie. Das
erfordert Geduld und Ausdauer.“
                                                                                                          (Tokio, 24. Februar 1981)

Zur Vertiefung: In den nächsten Tagen kannst du dich entscheiden,
ein gutes Wort für all die Menschen zu finden, die du nicht magst, und, wenn möglich, auch einen konkreten Schritt der Versöhnung zu tun (das kann z.B. ein einfaches Lächeln sein).

Gesätz des Rosenkranzes in den Anliegen der Gottesmutter:
Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme. Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen. Amen.

Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir.
Du bist gebenedeit unter den Frauen,
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus.
Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder,
jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen. (10x)

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.
Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

O mein Jesus, verzeih uns unsere Sünden, bewahre uns vor dem
Feuer der Hölle, führe alle Seelen in den Himmel, besonders jene, die
deiner Barmherzigkeit am meisten bedürfen. Amen.

Weihegebet: Vater, du bist die Quelle der wahren Liebe.
In dir, durch deinen geliebten Sohn und im Geist der Liebe, schöpfe ich die Fähigkeit zur wahren, starken und dauerhaften Liebe.
Ich spüre, wie sehr ich geschaffen bin, um zu lieben und geliebt zu werden und zugleich sehe ich auch meine Unfähigkeit zu lieben.
   Maria, ich weihe dir die Fähigkeit zu lieben, die Gott in mich hineingelegt hat, und alles in mir, was mich hindert, wahrhaft und treu zu lieben.
   Maria, erbitte mir die Gnade und Kraft des Heiligen Geistes,
die Gott dir geschenkt hat, damit auch ich lieben und mich
ganz hingeben kann. 

Maria mit dem Kinde lieb, uns allen deinen Segen gib. Amen