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Weihe unserer Gefühle
(Angst, Wut, Scham, Hemmungen, Traurigkeit…)

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen.

Herabrufung des Heiligen Geistes: „Gott, guter Vater,

  • bei jedem Gefühl der Verlassenheit, begleite mich
    durch deinen Heiligen Geist;
  • bei jedem Gefühl der Einsamkeit, umarme mich durch deinen
    Heiligen Geist;
  • bei jedem Gefühl der Schuld, verzeih mir durch
    deinen Heiligen Geist;
  • bei jedem Gefühl der Schwäche, stärke mich
    durch deinen Heiligen Geist;
  • bei jedem Gefühl der Schmerzen, heile mich durch deinen Heiligen Geist;
  • bei jedem Gefühl der Trauer, tröste mich durch deinen Heiligen Geist, und
  • bei jedem Gefühl der
    Freude, freue dich mit mir, du Heiliger Geist Gottes.“
                                                          (Sylke-Maria Pohl; aus: www.sylke-maria-pohl.de)

Glaubensbekenntnis:
Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde,
und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn,
unseren Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel,
er sitzt zur Rechten Gottes,
des allmächtigen Vaters,
von dort wird er kommen,
zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige katholische Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten und das ewige Leben.
Amen.

Wort Gottes: „Er wurde durchbohrt wegen unserer Verbrechen,
wegen unserer Sünden zermalmt. Zu unserem Heil lag die Strafe
auf ihm, durch seine Wunden sind wir geheilt.“
                                                                                                                                       (Jes 53,5)

Gedanken eines Heiligen: „In den Gefahren, den Ängsten und
Zweifeln, denke an Maria, rufe zu Maria! Ihr Name soll sich nie von
deinen Lippen entfernen, er soll nie aus deinem Herzen verschwinden.
   Um aber die Hilfe ihrer Fürbitte zu empfangen, folge dem
Beispiel ihres Lebens.

  • Wenn du ihr folgst, bist du sicher, nicht auf dem falschen Weg zu gehen.
  • Wenn du sie bittest, bist du sicher, nicht zu verzweifeln.
  • Wenn du sie um Rat fragst, bist du sicher, dich
    nicht zu irren.“
                                                                                                  (Hl. Bernhard von Clairvaux)

Betrachtung: Die Verletzungen des Lebens und die Erfahrungen
des Leidens haben unsere Gefühle verwundet. Wir sind erfüllt von
Ängsten (Angst vor dem Mangel, Angst vor dem Blick der Anderen,
Zukunftsangst, Angst, Fehler zu machen, Angst vor dem Tod …).
   Oft überfällt uns Angst aufgrund widersprüchlicher Gefühle. Erlittenes Unrecht hat vielleicht Wut, Aggressivität, Gewalt und sogar starke Rachegefühle in uns hervorgerufen.
   Unsere Unsicherheit und die Angst, verlacht zu werden, haben uns
vielleicht schüchtern gemacht und wir haben uns in uns selbst zurückgezogen. Wiederholte Misserfolge haben uns mit Bitterkeit,
Scham, Enttäuschung und Mutlosigkeit erfüllt und dadurch wurden
die Minderwertigkeitsgefühle in uns verstärkt. Schließlich fühlen
wir uns nicht liebenswert! Wenn wir jetzt unsere Gefühle und
unsere Reaktionen hinsichtlich der Ereignisse unseres Lebens weihen (sowohl die oberflächlichen wie die allertiefsten) können wir
neu wunderbare Fähigkeiten in uns entdecken:
   Vertrauen, Hingabe, Güte und Geduld, Sanftmut und Staunen, Erbarmen und Liebe. Gott hat sie von Anfang an in uns hineingelegt, damit wir sie in den Dienst der Liebe stellen.

Gedanken des Heiligen Johannes Paul II.: „,Selig sind die Sanftmütigen.‘ (Mt 5,5). Der Meister drückt sich so aus. Als er das Reich Gottes verkündete, hat er auch zu seinen Jüngern gesagt: ,Lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig.‘ (Mt
11,29) Sanftmütig ist derjenige, der in Gott lebt. Es handelt sich
nicht um Feigheit, sondern um die authentische geistliche Tugend,
sich einer feindlichen Welt nicht mit Wut, nicht mit Gewalt entgegenzustellen, sondern mit Sanftmut und Freundlichkeit, das Böse mit Gutem zu vergelten. Es bedeutet, das zu sehen, was vereint, und nicht das, was trennt; das Positive und nicht das Negative sehen, um so das ,Land‘ zu besitzen und auf ihm die ,Zivilisation der Liebe‘ zu bauen. Das ist eine begeisternde Aufgabe für euch.“
                                                                              (An die Jugend in Peru, 2. Februar 1985)

Vertiefung: Frage dich: „In welchen Situationen sehe ich systematisch das Negative?“ Versuche, auch das Gute darin zu sehen und schreibe die positiven Punkte auf. Erinnere dich daran, sobald diese Situation wieder vorkommt.

Gesätz des Rosenkranzes in den Anliegen der Gottesmutter:
Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme. Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen. Amen.

Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir.
Du bist gebenedeit unter den Frauen,
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus.
Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder,
jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen. (10x)

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.
Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

O mein Jesus, verzeih uns unsere Sünden, bewahre uns vor dem
Feuer der Hölle, führe alle Seelen in den Himmel, besonders jene, die
deiner Barmherzigkeit am meisten bedürfen. Amen.

Weihegebet: Maria, meine sanfte und zärtliche Mutter, lass mich
deinen Trost spüren und lindere meine schmerzlichen Gefühle und
meine verletzte Empfindsamkeit. In dir will ich die Güte Gottes erkennen, denn ich habe den Sinn für das Gute verloren und meine
Fähigkeit zu staunen ist abgestumpft.
   Mein Herz hat sich verhärtet und ist von widersprüchlichen Gefühlen beeinflusst. Ich flehe dich an, Jungfrau Maria, durch deine Fürsprache und durch die Berührung mit deinem „Unbefleckten Herzen“ meine verletzte Empfindsamkeit zu heilen und wieder herzustellen.
   Ich weihe dir alle meine Gefühle, damit ich mehr und mehr in deiner Schule der Liebe und der Hingabe, in der Schule der Freude und des Friedens leben kann.

Maria mit dem Kinde lieb, uns allen deinen Segen gib. Amen.