Weihe unserer Vorstellungskraft
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen.
Anrufung des Heiligen Geistes: „Komm, Heiliger Geist, heilige
uns! Erfülle unsere Herzen mit brennender Sehnsucht nach der
Wahrheit, dem Weg und dem vollen Leben. Entzünde in uns dein
Feuer, damit wir selber zum Licht werden, das leuchtet und wärmt
und tröstet. Lass unsere schwerfälligen Zungen Worte finden, die
von deiner Liebe und Schönheit sprechen. Schaffe uns neu, dass
wir Menschen der Liebe werden, deine Heiligen, sichtbare Worte
Gottes. Dann werden wir das Antlitz der Erde erneuern, und alles
wird neu geschaffen. Komm, Heiliger Geist, heilige uns, stärke uns,
bleibe bei uns. Amen.“ (Gebet der Ostkirche)
Glaubensbekenntnis:
Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde,
und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn,
unseren Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel,
er sitzt zur Rechten Gottes,
des allmächtigen Vaters,
von dort wird er kommen,
zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige katholische Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten und das ewige Leben.
Amen.
Wort Gottes: „Holzgebälk, eingelassen ins Mauerwerk, löst sich
bei keiner Erschütterung: So ist ein Herz, gestützt auf überlegten
Rat; zu keiner Zeit verzagt es. Ein Herz, das auf kluge Ãœberlegungen
gegründet ist, ist fest wie Sandverputz an glatter Mauer. Steinchen,
die obenauf liegen, halten dem Wind nicht stand: So ist ein feiges
Herz mit törichter Gesinnung: Vor keinem Schrecken hält es stand.“
                                                                                                                         (Sir 22,16−18)
Gedanken eines Heiligen: „Weil Gott ein Zufluchtsort ist, muss
man eben dorthin flüchten!“
                                                                                                                       (Hl. Ambrosius)
Betrachtung: In unserer Zeit wird unsere Fantasie durch die Medien
stark beeinflusst. Wir leben immer mehr in einer virtuellen und
imaginären Welt mit eingeschränktem Bezug zur Wirklichkeit. Dabei verbringen wir viel Zeit damit, unser Leben in einer Art Illusion zu träumen. Auf der anderen Seite machen wir uns Sorgen, indem wir uns manchmal eine Zukunft voll von Leiden, Misserfolgen und Enttäuschungen vorstellen.
   Wir weihen heute unsere Fantasie, damit sie uns dazu diene, uns
die unsichtbare Welt vorzustellen. Wir können die Wirklichkeit des
Reiches Gottes sehen, wie z.B. das Lamm auf dem Thron und die
Liturgie im Himmel betrachten, die dort unablässig gefeiert wird
oder wir können uns in die Arme des Vaters werfen, uns in den
Mantel Marias einhüllen lassen.
Gedanken des Heiligen Johannes Paul II.: „Wir denken an die Verheißung des Engels an Maria. Wir brauchen die Hoffnung, die den Glauben fortsetzt. Viele sind heute verwirrt, unruhig oder ratlos
vor den Anforderungen unserer Zeit:
- Welche Zukunft gibt es?
- Was für eine Arbeit werde ich finden?
- Wer könnte die Mängel unserer Gesellschaft überwinden?
- Welche Anstrengungen könnten eine Lösung bringen in den großen Weltproblemen des Hungers, des Krieges, der Angriffe auf die Menschenrechte?
- Was vermag unser guter Wille für so viele Menschen?
- Und schließlich, was ist der Sinn dieses Lebens?
Manche fühlen sich unnütz in einer alten Welt, unfähig etwas zu tun in einer verschlossenen Welt; sie zweifeln sogar am Wert ihres Christseins.
   Gott zeigt uns, was wir zuerst erbitten sollen: Den Heiligen Geist,
seinen Geist, der das Antlitz der Erde erneuert, weil er unseren
Geist, unser Herz erneuert. Maria hat sich dem Heiligen Geist geöffnet.
   Der Allmächtige hat in ihr Wunderbares getan. Er wird in
uns große Dinge tun. Er wird in uns bewirken, dass wir Christus
nachfolgen: Indem wir uns losreißen von der Versuchung zur
Macht, zum Reichtum, zum Stolz und indem wir uns an das Ideal
der Seligpreisungen der Bergpredigt anbinden. Hat Er uns damit
nicht eine wirklich neue Welt eröffnet? In der Hoffnung, die wir auf
ihn setzen, wird er uns nicht enttäuschen.“
                                                                           (Ansprache in Lourdes, August 1983)
Zur Vertiefung: Manchmal lebst du in einer Fantasiewelt, weil sie
dir mehr zusagt. Stelle dir heute dein Leben mit Jesus und Maria
vor. Lade sie in eine konkrete Situation ein, die du nicht allein lösen
kannst und vor der du daher manchmal flüchtest. Frage sie, wie sie
diese Situation sehen.
Gesätz des Rosenkranzes in den Anliegen der Gottesmutter:
Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme. Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen. Amen.
Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir.
Du bist gebenedeit unter den Frauen,
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus.
Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder,
jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen. (10x)
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.
Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.
O mein Jesus, verzeih uns unsere Sünden, bewahre uns vor dem
Feuer der Hölle, führe alle Seelen in den Himmel, besonders jene, die
deiner Barmherzigkeit am meisten bedürfen. Amen.
Weihegebet: Bereits vor meiner Empfängnis hat Gott mich gewollt
und er hat mich dazu berufen, mir das Glück des Himmels zu
schenken, wie er es schon für dich, Maria, seine demütige Magd,
getan hat.
Durch dich, Maria, reinste Mutter, deren Sinne und Fähigkeiten
ganz dem Willen des Vaters hingegeben waren, will ich meine Fantasie
und meine Vorstellungskraft der Heiligsten Dreifaltigkeit weihen,
damit sie erleuchtet und geheiligt werden. Lehre mich, allein
in Gott mein wahres Glück zu suchen, denn sein Antlitz ist meine
Heimat.
Maria mit dem Kinde lieb, uns allen deinen Segen gib. Amen.