Seite wählen

Jesus sagte zur Mutter: Frau, siehe, dein Sohn! Dann sagte er zu dem Jünger: Sieh, deine Mutter!

… und von jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich.   (Joh 19.26-27)

27. Tag – Weihe unserer Entscheidungen und Verpflichtungen


Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

 

Anrufung des Heiligen Geistes

„Komm, o Heiliger Geist!
Erleuchte meinen Verstand, damit ich deine Gebote erkenne;
mach mein Herz stark gegen die Anschläge des Feindes;
entflamme meinen Willen…
Ich habe deine Stimme gehört, und ich möchte nicht hart
werden und Widerstand leisten, indem ich sage: später …, morgen.
Jetzt! – damit mir das Morgen nicht vielleicht fehlt. O Geist der
Wahrheit und der Weisheit, Geist des Verstandes und des Rates,
Geist des Jubels und des Friedens! Ich will, was du willst; ich will,
wie du willst; ich will, wann du willst.“
(Hl. Josefmaria Escrivá)

Glaubensbekenntnis

Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde,
und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn,
unseren Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel,
er sitzt zur Rechten Gottes,
des allmächtigen Vaters,
von dort wird er kommen,
zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige katholische Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten und das ewige Leben.
Amen.

Wort Gottes

„Angesichts des Erbarmens Gottes ermahne ich
euch, meine Brüder und Schwestern, euch selbst als lebendiges
und heiliges Opfer darzubringen, das Gott gefällt; das ist für euch
der wahre und angemessene Gottesdienst.“            
                                                                                                                                (Röm 12,1–2)

Gedanken des Heiligen

„Die Heiligkeit besteht nicht in diesem
oder jenem Tun, sondern sie besteht in einer Herzenshaltung, die
uns demütig und klein macht in den Händen Gottes, indem wir uns
unserer Schwachheit bewusst sind und bis zur Kühnheit auf die
Güte des Vaters vertrauen.“
                                                                                                      (Hl. Theresia von Lisieux)

Betrachtungen

Alle Getauften haben eine gemeinsame Berufung:

Die Heiligkeit. Nehmen wir uns manchmal die Zeit, um innezuhalten und uns zu fragen, wie es bei uns darum steht? Jeder von uns trägt einen Baustein zur Kirche bei: einige in der Form des geweihten Lebens, andere in der Ehe, andere als Priester. Jeder Lebensstand hat seine eigene Schönheit und beinhaltet eigene Aufgaben.

Das Entscheidende ist, dass man in dem Lebensstand, den man gewählt hat, heilig wird. Manche geraten so sehr in einen äußeren Aktivismus, dass sie dieses Entscheidende vergessen.

Der wahre Christ lässt Gott in allem, was sein Leben ausmacht, mitwirken. Deshalb ist es unverzichtbar, dass jeder Getaufte und jeder, der sich auf die Taufe vorbereitet, seine Entscheidungen und Verpflichtungen dem allmächtigen Gott weiht. Wir müssen ihm erlauben, mit großer Macht in unserem alltäglichen Tun zu wirken, so wie er es in unseren Gebetsgruppen und in unseren Apostolaten tut. Das wird Entmutigung, Depression, Unzufriedenheit, Erschöpfung, Ungeduld und Misserfolg von uns fernhalten und uns nach dem Willen Gottes zum Sieg führen. So empfangen wir bleibenden Frieden und die Freude, allezeit in Gott zu sein. Von heute an wollen wir zuerst Gott um Rat bitten, bevor wir entscheiden, was wir zu tun haben.

Gedanken des Heiligen Johannes Paul II.

„Im Zusammenhang mit der gegenwärtigen Säkularisierung, wo viele unserer Zeitgenossen denken und leben, als ob es Gott nicht gäbe, oder von irrationalen
Religiositätsformen angezogen werden, müsst gerade ihr, liebe Jugendliche, wieder beteuern, dass der Glaube eine persönliche Entscheidung ist, die die ganze Existenz in Anspruch nimmt.

Das Evangelium soll das große Kriterium sein, das die Entscheidungen und Ausrichtung eures Lebens leitet! So werdet ihr mit Taten und Worten zu Missionaren werden und überall, wo ihr arbeitet und lebt, werdet ihr Zeichen für die Liebe Gottes, glaubwürdige Zeugen der liebenden Gegenwart Christi sein.    

Vergesst nicht: ,Man zündet auch nicht ein Licht an und stülpt ein Gefäß darüber‘ (Mt 5,15)!“
                                                        (Botschaft zum 17. Weltjugendtag in Toronto, 2002)

Zur Vertiefung

Wenn sich die nächste Gelegenheit ergibt, zögere nicht, dich offen zu deinem Christsein zu bekennen (z.B. wenn du eine Einladung ablehnst, weil du zur Gebetsgruppe gehen willst,
gib nicht irgendeinen anderen Grund an, z.B. ein Familienfest…).

Überlege auch, wo du dich mit deinen Gaben und Talenten mehr für Gott einsetzen könntest.

Gesätz des Rosenkranzes in den Anliegen der Gottesmutter:

Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme. Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen. Amen.

Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir.
Du bist gebenedeit unter den Frauen,
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus.
Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder,
jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen. (10x)

Alle Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.
Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

O mein Jesus, verzeih uns unsere Sünden, bewahre uns vor dem
Feuer der Hölle, führe alle Seelen in den Himmel, besonders jene, die
deiner Barmherzigkeit am meisten bedürfen. Amen.

Weihegebet

Maria, du bist deinen Lebensentscheidungen bis zum Ende treu geblieben, du bist sogar so weit gegangen, mit deinem Sohn zu leiden. Am Fuß des Kreuzes hast du ihn nicht verleugnet.

Durch dich will ich Gott alle meine Lebensentscheidungen weihen, damit sie dem Evangelium entsprechen, damit mein Leben auf keine Weise Jesus verleugnet.

Ich weihe dir auch meine Unfähigkeiten, mich für etwas zu entscheiden oder mich für etwas zu engagieren, sowie alle Entscheidungen, die ich ohne Gott treffen wollte. Ich will Gott durch diesen Weiheakt erlauben, einen wohlwollenden Blick auf jede meiner Entscheidungen zu legen, damit ich mit meinen Gaben immer zum Wohl der Kirche beitragen kann.

Maria mit dem Kinde lieb, uns allen deinen Segen gib. Amen.