8. Tag – Weihe unseres Verstandes
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Anrufung des Heiligen Geistes
„Heiliger Geist, schenke du mir gute Gedanken,
damit ich meinen Verstand so einsetze, wie es deinem Willen entspricht.
Heiliger Geist, gib du mir gute Gedanken, damit ich an das Gute in
den Menschen glaube, über die schlecht geredet wird.
Heiliger Geist, schaffe du gute Gedanken, in meinem Herzen,
damit ich darin wohltuende Erinnerungen bewahre.
Heiliger Geist, wecke du gute Gedanken, in meiner Phantasie,
damit ich sie in meinem Alltag verwirkliche.
Heiliger Geist, formuliere du gute Gedanken, in meiner Sprache,
damit ich andere mit neuer Lebensfreude anstecke.
Heiliger Geist, lege du mir gute Gedanken in meinen Sinn,
damit ich mein Leben aus deiner Fülle schöpferisch gestalte.“
(Verfasser unbekannt)
Glaubensbekenntnis
Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde,
und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn,
unseren Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel,
er sitzt zur Rechten Gottes,
des allmächtigen Vaters,
von dort wird er kommen,
zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige katholische Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten und das ewige Leben.
Amen.
Wort Gottes
„Wir wissen aber: Der Sohn Gottes ist gekommen, und hat uns Einsicht geschenkt,
damit wir Gott den Wahren erkennen. Und wir sind in diesem Wahren, in seinem Sohn Jesus Christus. Er ist der wahre Gott und das ewige Leben.“
(1 Joh 5,20)
Gedanken des Heiligen
„Gott, die ewige Weisheit, erschuf sozusagen strahlende Abbilder und Ausdrücke seines eigenen Verstandes, seines Gedächtnisses und seines Willens und gab sie der Seele des Menschen. Er sollte das lebendige Ebenbild Gottes sein. Die ewige Weisheit entzündete im Herzen des Menschen ein Feuer reiner Liebe zu Gott, sie schuf ihm einen Leib von strahlend lichter Schönheit. All die vielfältigen Reize der Engelwelt, der Tierwelt und der übrigen Geschöpfe hat sie im Menschen gleichsam zusammengefasst.“
(Hl. Ludwig Maria Grignion von Montfort)
Betrachtungen
Nach dem Plan Gottes soll unser Verstand uns helfen, Gottes Gegenwart in uns zu erkennen und den Sinn unseres Lebens zu finden.
Aber meistens gebrauchen wir unseren Verstand für das Gegenteil: Wir denken, Gott hat die Dinge nicht richtig gemacht, als er uns das Leben gegeben hat, er hat uns verlassen; er liebt uns nicht wirklich; das Glück ist nicht für uns; die wahre Liebe gibt es nicht; und daher ist das Leben nicht lebenswert.
Wenn wir Gott jetzt unseren Verstand weihen, erlauben wir ihm, uns „einen Geist der Weisheit und der Erkenntnis“ zu geben, der uns fähig macht, ihn wahrhaft zu erkennen (vgl. Eph 1,17).
Herr, erneuere unseren Verstand, damit er uns dazu diene, an deine Liebe zu glauben!
Gedanken des Heiligen Johannes Paul II.
„Die persönliche Begegnung mit Christus erleuchtet das Leben mit neuem Licht, lässt uns auf dem guten Weg wandeln und verpflichtet uns, seine Zeugen zu sein. Die von ihm auf uns gekommene neue Betrachtungsweise der Welt und der Menschen lässt uns tiefer in das Geheimnis des Glaubens eindringen; dieses ist ja nicht nur eine Summe von theoretischen Aussagen, die mit dem Verstand angenommen und bestätigt werden müssen, sondern vielmehr eine Erfahrung, die man sich aneignen, eine Wahrheit, die gelebt werden muss, das Salz und das Licht der ganzen Wirklichkeit.“
(Botschaft zum 17. Weltjugendtag in Toronto, 2002)
Zur Vertiefung
Danke Gott heute für deinen Verstand und für alles, wozu dieser dich befähigt. Bitte den Heiligen Geist, dein Urteilsvermögen zu erleuchten.
Denke dabei an einen konkreten Fall, bei dem du über Menschen oder über eine Situation urteilst.
Maria, du bist die Mutter Jesu, die Muttergottes!
Ich danke dir, dass du auch meine Mutter bist; denn Jesus hat dich mir als Mutter geschenkt, als er sagte: „Siehe deine Mutter!“. (Joh 19,27)