Weihe unserer Herkunft (Volk, Land) und der eigenen Wurzeln (Vorfahren, Verwandtschaft)
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Anrufung des Heiligen Geistes
„Komm, Schöpfer Geist, kehr bei uns ein,
besuch das Herz der Kinder dein.
Die deine Macht erschaffen hat,
erfülle nun mit deiner Gnad!“
(Hymnus „Komm, Schöpfer Geis
Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde,
und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn,
unseren Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel,
er sitzt zur Rechten Gottes,
des allmächtigen Vaters,
von dort wird er kommen,
zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige katholische Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten und das ewige Leben.
Amen.
Wort Gottes
„Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus: Er hat uns in seinem großen Erbarmen neu geboren, damit wir durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten eine
lebendige Hoffnung haben und das unzerstörbare, makellose und unvergängliche Erbe empfangen, das im Himmel für euch aufbewahrt ist. Gottes Macht behütet euch durch den Glauben, damit ihr das Heil erlangt, das am Ende der Zeit offenbart werden soll.“
(1 Petr 1,3–5)
Gedanken eines Heiligen
„Gott hat die Welt groß genug geschaffen, er wünscht, dass alle Menschenkinder das Licht der Welt erblicken dürfen. Aber unsere Herzen sind nicht groß genug, um jedes Leben zu wollen und anzunehmen.“
(Sel. Mutter Teresa von Kalkutta)
Betrachtung
Ich habe mein Volk, meine Abstammung, meine Hautfarbe, meine Nation und meine Familie nicht selbst gewählt. Die Bibel sagt: „Gott hat die Gebiete der Völker festgelegt“ (Dtn 32,8) und: „Alle Völker sind in ihm gesegnet.“ (Jer 4,2) Im Matthäusevangelium 1,1–17 sehen wir, dass Jesus in der Folge eines langen Stammbaumes, der die Geschichte seines Volkes darstellt, in die Welt kommt, um all diese Generationen zu erlösen.
Indem ich Gott meine Herkunft und meine familiären Wurzeln weihe, trete ich in diese Erlösung ein; ich erlaube ihm somit, auch meine Vorfahren zu segnen. So kann ich in einer neuen Freiheit „ja“ sagen, meine Vorfahren annehmen und Gott danken für die Familie, in der ich geboren bin. Ich danke ihm für meinen Vater und meine Mutter, die mir das Leben geschenkt haben.
Gedanken des Heiligen Johannes Paul II.
„Durch die Erziehung in eurer Familie nehmt ihr an einer bestimmten Kultur und auch an der Geschichte eures Volkes oder eurer Nation teil. Dieses Erbe stellt zugleich eine moralische Aufgabe dar. Indem ihr den Glauben übernehmt sowie die Werte und Inhalte erbt, die zusammen die Kultur eurer Gesellschaft, die Geschichte eurer Nation bilden, wird jeder von euch in seinem individuellen Menschsein geistig ausgestattet. Es bietet sich hier das Gleichnis von den Talenten an, die wir vom Schöpfer auf dem Weg über unsere Eltern und Familien sowie über die nationale Gemeinschaft, der wir angehören, empfangen.
Vor diesem Erbe können wir nicht in einer passiven oder sogar ablehnenden Haltung verharren, wie es der letzte jener Arbeiter gemacht hat, die im Gleichnis von den Talenten genannt werden. Wir müssen alles tun, was wir können, um dieses geistige Erbe aufzunehmen und zu bestätigen, es zu erhalten und zu fördern.“
(Apostolisches Schreiben „Dilecti Amici“, Nr. 11, 1985)
… und Papst Benedikt XVI.
„Liebe Jugendliche, macht euch den Wert der Familie wieder zu eigen; liebt sie nicht nur aus Tradition,
sondern aus einer reifen und bewussten Entscheidung heraus. Liebt eure Herkunftsfamilie, und bereitet euch darauf vor, auch die Familie zu lieben, die ihr selbst mit Gottes Hilfe gründen werdet.“
(Ansprache an Jugendliche in Cagliari, 7. September 2008)
Zur Vertiefung
Um deine Zukunft aufzubauen ist es gut, Gott deine Vergangenheit zu übergeben, alle Begebenheiten, die dazu beigetragen haben, dass du zu der Person wurdest, die du heute bist. Schenke Gott alle positiven Erfahrungen, die Freuden, aber auch die Leiden, die Schwierigkeiten und deine Familiengeschichte.
Nimm dir eine Zeit der Stille und schreibe auf, was du Gott konkret geben willst, damit du frei wirst und mit Vertrauen in die Zukunft schauen kannst.