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Kommentar zum Sonntagsevangelium


Wir haben den Messias gefunden

Basileios von Seleukia (?-um 468)
Bischof
Predigt zu Ehren des hl. Andreas, 4; PG 28,1105

Andreas nimmt Petrus mit und führt seinen Bruder der Natur und dem Blut nach dem Herrn zu, damit er sein Jünger werde, wie er selbst es ist. Das ist die erste große Tat des Andreas. Er lässt die Zahl der Jünger wachsen und führt Petrus, den Christus zum Haupt seiner Jünger machen wird, zu ihnen. Denn wie er später auch durch sein Verhalten herausragen wird, so verdankt er es doch Andreas, der gesät hatte. Das Lob, das dem einen gebührt, fällt ebenso auch auf den anderen, denn was der eine an Gutem hat, gehört auch dem anderen, wie auch der eine sich der Verdienste des anderen rühmt.

Welche Freude hat Petrus den anderen bereitet, als er dem Herrn ohne zu zögern antwortete und das betretene Schweigen der Jünger brach! [...] Allein Petrus hat diese Worte gesprochen: „Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes!“ (Mt 16,16). Er sprach im Namen aller; in einem Satz tat er den Erlöser und seinen Heilsplan kund. Wie gut stimmt dieses Bekenntnis mit dem des Andreas überein! Die Worte, die Andreas zu Petrus gesprochen hatte, als er ihn zu Christus führte – „Wir haben den Messias gefunden“ – bestätigt der himmlische Vater, als er selbst sie so dem Petrus eingibt (Mt 16,17): „Du bist der Messias – der Christus – der Sohn des lebendigen Gottes.“