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Der Heilige

Petrus Canisius,

Priester, Ordensprovinzial, Kirchenlehrer

* 8. Mai 1521 in Nimwegen / Nijmegen in den Niederlanden
† 21. Dezember 1597 in Fribourg in der Schweiz

… aus ihrem Leben!

Petrus Kanisius ist der erste und bedeutendste deutsche Jesuit: Geboren am 8. Mai 1521 in Nijmegen, wuchs er in den Jahren auf, als sich der Protestantismus in Norddeutschland ausbreitete. Er studierte zwischen 1536 und 1546 in Köln; 1543 schloss er sich dem Jesuitenorden an. Durch die Kartäuser in Köln war er auch mit den deutschen Mystikern in Berührung gekommen, deren Einfluss in seinem Leben wirksam blieb. 1549 ließ Ignatius ihn als achten Jesuiten zur feierlichen Profess zu. Die nächsten dreißig Jahre sind der Wiedergewinnung Deutschlands für den katholischen Glauben geweiht. Er arbeitete in Ingolstadt, Wien, Prag, Augsburg, Innsbruck und München. 1556-1569 war er erster Oberer der oberdeutschen Ordensprovinz. Er nahm an Reichstagen und Religionsgesprächen teil. Wichtig sind seine drei Katechismen: der Große Katechismus, für Geistliche und gebildete Laien (1555); der Kleine Katechismus, mit 59 Fragen und „kurzen Gebeten für die Einfältigen“; die weiteste Verbreitung fand der für die Lateinschulen bestimmte Mittlere Katechismus. Kanisius schrieb auch ein „Manuale für Katholiken“, das Historiker Jedin als der „Sonntags-Schott der deutschen Katholiken des 16. und 17. Jahrhunderts“ bezeichnet. 1580 wurde Kanisius nach Freiburg in die Schweiz geschickt; dort starb er 1597.

 

Vertrauen

„Ich weiß oft nicht, was für ein Wind mich vorantreibt, wohin mein Schifflein segelt, wo ich festsitze und wie ich meinen Kurs richtig steuere.“ -

„Ich vertraue auf Gott, meinen Herrn, der mir alles zum Besten schickt. Des Ewigen, nicht des Zeitlichen wegen bin ich erschaffen und erlöst worden.“ (Petrus Kanisius)

Quelle: erzbistum-beuron.de


Kupferstich von Dominikus Custos, um 1600
Joachim Schäfer, www.heiligenlexikon.de

Legenden oder Worte der Heiligen

Worte des Heiligen

1545 schilderte Canisius in einem Brief an an Fürst Oswald Graf von S´Heerenbergh sein Selbstverständnis als Jesuit. Darin heißt es:

Wir halten treu an unseren Ordenssatzungen fest, die wir als Gefolgsleute Christi erwählt haben. Allerdings verfolgen uns manche mit Hass und Feindschaft, und dies hat uns den Namen Jesuiten eingetragen. Wir denken jedoch nicht daran, jenen heiligsten Namen für uns allein in Beschlag zu nehmen, die wir ja kaum seine Jünger, sondern höchstens seine Knechte sind, dem Kriegsdienst des Kreuzes verschrieben. Mit Verachtung aller anderen Dinge haben wir uns das Kreuz als einziges Ziel vor Augen gestellt; und wir haben es überall aufzurichten versucht, sicher nicht ganz ohne Erfolg. Dass wir für das Seelenheil der anderen Menschen arbeiten, ist unser Gewinn und Nutzen. Das ist das Ziel, auf das hin unsere Studien ausgerichtet sind, darauf verwenden wir unsere Kraft und danach streben wir. Wir bezweifeln nicht, dass uns der allmächtige Gott seinen Schutz leihen wird, der uns zu dieser Art des Dienstes berufen hat und der die sichere Verheißung gab, dass denen, die das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit suchen, nichts fehlen wird, sondern alles dazu gegeben wird (vgl. Matthäusevangelium 6, 33), was zu Nutzen des irdischen Leibs und der für den Himmel bestimmten Seele ist, was sie stärkt, schützt und vor Gefahren bewahrt. Wir wissen wohl, ja, wir haben es selbst schon erfahren, dass wir im Dienst des Kreuzes Christi wie alle seine Getreuen Gefahren, Unannehmlichkeiten und Unglück zu ertragen haben – besonders in diesem verwilderten Jahrhundert, das alle Frömmigkeit verachtet, voll Aberglauben ist und die Ehre des Kreuzes Christi als Schande verschmäht.
Aber um so fester ist unser Entschluss, und wir wappnen uns gegen alle Gefahren dieses Lebens, damit der Herr des Weinbergs, wenn er einmal Arbeiter zur Lese senden will, geeignete Arbeiter an uns finde (vgl. Matthäusevangelium 9, 38). Und nach dem Wort des heiligen Paulus wollen wir uns als Vorbild erweisen im rechten Tun, in der Lehre, Lauterkeit und Würde, damit der Widersacher beschämt werde, wenn er uns nichts Böses vorwerfen kann (Titusbrief 2, 8 f).
Ich sehe zwar nicht ein, was einem Christen hart oder schwer erscheinen könnte, da doch das Kreuz seine Freude sein muss; er weiß ja, dass der Siegespreis seines Dienstes nicht mit Prunk, sondern durch Leiden errungen wird. Nichts anderes war ja das Leben der Heiligen als ein ständiger Kreuzweg und tägliche Abtötung. Deshalb liefen sie darbend, geängstigt und misshandelt voller Ausdauer in dem Wettkampf, der ihnen aufgegeben war. Sie blickten auf zum Begründer und Vollender ihres Glaubens, zu Jesus. Freude war vor ihn hingestellt, er aber erduldete das Kreuz und achtete nicht der Schmach (vgl. Hebräerbrief 12, 1 f). Wir aber haben noch nicht bis aufs Blut widerstanden (ebd. V. 4). Wir sollen nach diesem höchsten Glück streben, das man zwar in diesem Leben schmerzlich empfindet, um so in den Schwierigkeiten, die der Herr uns schickt, zu beweisen, dass wir nicht ganz unechte Kinder Gottes sind. Denn durch beständige Trübsal hindurch müssen wir uns um die Nachfolge des gekreuzigten Christus bemühen, in dem schließlich und endlich alle Ehre zu gründen ist. Wir schulden denen großen Dank, die uns offen oder im Verborgenen verfolgen und verleumden; denn sie nützen ja unserer Sache – gegen ihren Willen – mehr, als sie schaden, sie beschleunigen eher unseren Lauf, als dass sie ihn aufzuhalten vermöchten.

Quelle: Briefe des hl. Petrus Canisius, ausgewählt und bearbeitet von Siegfried Seifert. Leipzig 1983, S.97 - 99; https://www.ingolstadt.de/stadtmuseum/scheuerer/ausstell/cani5.htm 14.04.2018

Zitat von Petrus Canisius:

Canisius, der auch selbst pädagogisch und katechetisch tätig war, betont die Wichtigkeit religiöser Kindererziehung:
Andere mögen ihre Arbeiten vorschützen, sie mögen nach höheren Funktionen trachten, welche der Kirche größeren Gewinn eintragen, sie mögen diesen Dienst als geringfügig und als mühselig bezeichnen, sie mögen sich auch damit herausreden, dass sie nicht mit den Kindern selber zu Kindern werden wollten. Christus, die Weisheit Gottes selber, hat sich nicht gescheut, mit den Kindern ganz vertraulich umzugehen. … Wollen wir Christus und seinem heiligen Evangelium glauben, so ist es von solcher Bedeutung, sich um die Kleinen verdient zu machen und sich abzumühen bei ihrem Unterricht und mit deren Anleitung zur Frömmigkeit, wie bewährte Katecheten es tun, dass wir dabei nicht nur ein christliches, sondern sozusagen ein Engelsamt ausüben.

Quelle: J. Oswald / P. Rummel (Hrsg.): Petrus Canisius - Reformer der Kirche. Augsburg 1996, S. 195

zusammengestellt von Abt em. Dr. Emmeram Kränkl OSB,
Benediktinerabtei Schäftlarn,
für die Katholische SonntagsZeitung


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