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Kommentar zum Sonntagsevangelium


Wenn das Weizenkorn in die Erde fällt, bringt es reiche Frucht (vgl. Joh 12, 24)

Hl. Chromatius von Aquileia (um 345-407)
Bischof
Predigt 30, 2

Der Herr hat sich selbst mit einem Senfkorn verglichen. Er, Gott der Herrlichkeit und ewigen Majestät, ist doch, da er als kleines Kind aus einer Jungfrau geboren werden wollte, ganz klein geworden. Nun ist er, als sein Leib ins Grab gelegt wurde, in die Erde eingesenkt worden; als er sich aber durch seine ruhmreiche Auferstehung von den Toten erhoben hat, wuchs er auf Erden und wurde ein Baum, in dessen Zweigen die Vögel das Himmels nisten.

Der Baum stellt die Kirche dar, die der Tod Christi ruhmreich erstehen ließ. Seine Zweige können nur als die Apostel verstanden werden; denn wie die Zweige der natürlichen Schmuck des Baumes sind, so stellen die Apostel durch die Schönheit der Gnade, die ihnen zuteil geworden war, den Schmuck der Kirche Christi dar. Auf diesen Zweigen wohnen ja die Vögel des Himmels. Im übertragenen Sinn bezeichnen die Vögel des Himmels uns, die wir, zur Kirche Christi gekommen, auf der Lehre der Apostel ruhen, so wie die Vögel auf den Zweigen.