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Weihe unserer Grenzen
(Behinderungen, Krankheiten, Aggressionen …)

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen.

Anrufung des Heiligen Geistes: „Himmlischer König, Du Tröster!
Du Geist der Wahrheit, du bist überall gegenwärtig und du erfüllst
alles. Schatz alles Guten und Geber des Lebens, komm und wohne
in uns, reinige uns von allem Schmutz und rette unsere Seelen, du,
die Güte!“
                                                                                                             (Byzantinische Liturgie)
Glaubensbekenntnis:
Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde,
und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn,
unseren Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel,
er sitzt zur Rechten Gottes,
des allmächtigen Vaters,
von dort wird er kommen,
zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige katholische Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten und das ewige Leben.
Amen.

Wort Gottes: „Meine Gnade genügt dir; denn sie erweist ihre Kraft
in der Schwachheit. Viel lieber also will ich mich meiner Schwachheit
rühmen, damit die Kraft Christi auf mich herabkommt. Deswegen
bejahe ich meine Ohnmacht, alle Misshandlungen und Nöte,
Verfolgungen und Ängste, die ich für Christus ertrage; denn wenn
ich schwach bin, dann bin ich stark.“
                                                                                                                           (2 Kor 12,9–10)

Gedanken eines Heiligen: „Jesus wollte die großen Heiligen erschaffen, die mit den Lilien und den Rosen in einem schönen Garten verglichen werden können, aber er hat auch kleinere Blumen
geschaffen, und diese müssen damit zufrieden sein, Gänseblümchen
oder Veilchen zu sein, die dazu bestimmt sind, die Blicke des
Lieben Gottes zu erfreuen, wenn er zu seinen Füßen hinunter blickt.
Die Vollkommenheit besteht darin, seinen Willen zu tun, das zu
sein, was er wünscht, dass wir es seien.“
                                                                                                          (Hl. Theresia von Lisieux)

Betrachtung: Gott hat uns nach seinem Bild geschaffen. (Gen 1,27)
Aber wir empfinden einen großen Unterschied zwischen dem, was
wir sind und der Sehnsucht nach einer immer vollkommeneren
Ähnlichkeit mit Gott; denn wir möchten schön und vollkommen in
allem sein. Der französische Philosoph Jean Guitton sagte: „Unser
Gesicht ist ein Geheimnis, es ist eine Mischung von dem, was wir
sein wollen, ohne es zu können, und von dem, was wir sind, ohne
es zu wollen. Viele von uns leiden viel und manchmal sogar bis zur
Verzweiflung an diesem großen Unterschied zwischen der schmerzlichen Wirklichkeit unseres Lebens und dem so ersehnten Glück.“ Wir leiden an allem, was uns Grenzen setzt und uns behindert, sei es körperlicher oder seelischer Art, und das hindert uns daran, glücklich zu sein. Unsere Reaktionen sind unterschiedlich: innere Auflehnung, Wut, Verweigerung des Lebens, Depression, Traurigkeit und Ängste. Diese Gefühle behindern oft den Trost, den Gott uns durch seine liebende Gegenwart, sogar mitten in unseren Leiden, schenken will. Durch unsere Enttäuschungen (oft berechtigt, besonders wenn man angegriffen, misshandelt oder allein gelassen wurde) haben wir die grundlegende Hoffnung verloren. „Nichts kann uns trennen von der Liebe Gottes, die in Jesus Christus ist, unserem Herrn.“ (Röm 8,39)
Wenn wir uns diesen Glauben an die Liebe des Vaters zu Eigen
machen, wenn wir unseren Blick abwenden von unserem Elend,
um ihn zu betrachten in seiner Herrlichkeit, dann werden wir das
erleben, was der hl. Paulus gesagt hat: „Wir alle spiegeln mit enthülltem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn wider und werden so in sein eigenes Bild verwandelt, von Herrlichkeit zu Herrlichkeit,
durch den Geist des Herrn.“
                                                                                                                                   (2 Kor 3,18)

Gedanken des Seligen Johannes Paul II.: „Obwohl ich inmitten
vieler Dunkelheiten unter harten, totalitären Regimen gelebt habe,
habe ich genug gesehen, um felsenfest überzeugt zu sein, dass
keine Schwierigkeit, keine Angst so groß ist, dass sie die Hoffnung
völlig auslöschen könnte, die im Herzen der jungen Menschen immer lebendig ist.
Ihr seid unsere Hoffnung, die jungen Menschen sind unsere Hoffnung. Lasst nicht zu, dass diese Hoffnung stirbt! Setzt euer Leben auf sie! Wir sind nicht die Summe unserer Schwächen und Niederlagen, im Gegenteil, wir sind die Summe der Liebe des Vaters zu uns und unserer wirklichen Fähigkeit, das Abbild seines Sohnes zu werden.“
                                                                            (Toronto, Downsview Park, 28. Juli 2002)

Zur Vertiefung: Sprich einen Dank oder ein Wort des Segens über
das aus, was in deinem Leben schwierig anzunehmen ist. Zum Beispiel:
„Herr, ich danke dir für meine Schwierigkeit, mich gut ausdrücken
zu können, obwohl ich dadurch oft zum Spott der anderen
werde. Ich vertraue, dass du mich mit diesem Problem liebst,
und dass du damit einen Weg und einen wunderbaren Plan der
Liebe für mich hast“.
So beginnst du, die anscheinend unvollkommenen Bereiche
deines Lebens in einem neuen Licht zu sehen.

Gesätz des Rosenkranzes in den Anliegen der Gottesmutter:
Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme. Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen. Amen.

Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir.
Du bist gebenedeit unter den Frauen,
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus.
Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder,
jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen. (10x)

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.
Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

O mein Jesus, verzeih uns unsere Sünden, bewahre uns vor dem
Feuer der Hölle, führe alle Seelen in den Himmel, besonders jene, die
deiner Barmherzigkeit am meisten bedürfen. Amen.

Weihegebet: Mit tiefem Vertrauen wende ich mich an dich, Maria,
meine Mutter, um dir heute alle meine Grenzen, meine Armut, meine Krankheiten, meine Behinderungen zu weihen. Ich weihe dir
alles in meinem Leben, was schmerzlich und schwer anzunehmen
ist, alles, was ich an mir enttäuschend finde.
   Ich vertraue dir das alles an, Maria, damit alles zum Guten gewendet wird durch die allmächtige Liebe des Vaters. Ich glaube,
dass Gott das Kleine und Arme erwählt, das, was nichts ist in den
Augen der Menschen, um die Kraft und Allmacht seiner Liebe zu
zeigen.
   Maria, ich wünsche, dass mein ganzes Sein ihn verherrlicht!
Danke, dass du da bist, um mir zu helfen, mich ihm ganz anzuvertrauen!

Maria mit dem Kinde lieb, uns allen deinen Segen gib. Amen.