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Weihe unserer Sinne
(Hören, Sehen, Schmecken, Riechen, Tasten)

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen

Anrufung des Heiligen Geistes: „Heiliger Geist, dein Wohlgeschmack ist süßer als Honig und alle andere fühlbare Süße. Hunger und Sehnsucht bleiben immer in mir, denn ich kann dich nicht ganz erfassen. Ich muss dir Dank, Lob und Ehre erweisen, denn das ist mein eigentliches Leben. Ich empfinde in mir eine Unruhe, und kann sie nicht begreifen. Gott, der alle meine Bedürfnisse kennt,
möge mit mir machen, was er will.“
                                                                                                                 (Jan van Ruysbroeck)

Glaubensbekenntnis:
Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde,
und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn,
unseren Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel,
er sitzt zur Rechten Gottes,
des allmächtigen Vaters,
von dort wird er kommen,
zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige katholische Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten und das ewige Leben.
Amen.

Wort Gottes: „Umgürtet euch, und macht euch bereit!
Seid nüchtern, und setzt eure Hoffnung ganz auf die Gnade,
die euch bei der Offenbarung Jesu Christi geschenkt wird.
Seid gehorsame Kinder, und lasst euch nicht mehr von euren Begierden treiben wie früher, in der Zeit eurer Unwissenheit.
Wie er, der euch berufen hat, heilig ist, so soll auch euer ganzes Leben heilig werden.“
                                                                                                                          (1 Petr 1,13–15)

Gedanken eines Heiligen: „Bewirke bitte, dass ich in dir eine Freude
und eine Sanftmut finde, die all diese falschen Freuden übersteigt,
deren Sklave ich war. Ich will dich lieben mit einer festen und unerschütterlichen Liebe. Ich will mich immer an deiner  allmächtigen Hand festhalten, mich daran binden mit allen Kräften
meines Herzens und meiner Seele, damit du mich bewahrst vor allen
Versuchungen bis ans Ende meines Lebens.“
                                                                                                                           (Hl. Augustinus)

Betrachtung: „Was von Anfang an war, was wir gehört haben,
was wir mit unseren Augen gesehen, was wir geschaut und was
unsere Hände angefasst haben, das verkünden wir: das Wort des
Lebens. Wir schreiben dies, damit unsere Freude vollkommen ist.“
(1 Joh 1,1–4)
   Die Sünde hat unsere Sinne, die geschaffen sind, um uns zur Vereinigung mit Gott zu führen, verdunkelt und abgestumpft. Wir müssen deshalb lernen, sie in neuer Weise zu gebrauchen.
   Herr, segne meine Ohren, die so viele schlechte Worte gehört haben und die aus mir einen Menschen gemacht haben, der leidet. Reinige sie, damit sie der Liebe geweiht sind und mir helfen, deine Stimme zu hören, die mich segnet und die mir sagt, dass ich wirklich dein geliebter Sohn, deine geliebte Tochter bin.
   Herr, segne meinen Mund, damit ich nicht mehr Negatives, sondern Gutes sage und damit ich von deiner Liebe erzähle und dich preise. 
   Herr, segne meine Augen, die so viel Negatives sehen, die oft die
Fehler anderer erkennen. Segne sie, damit sie mir helfen, deine Gegenwart in allem und in allen zu erkennen. Lass sie leuchten von
deiner Schönheit und Herrlichkeit.
   Herr, segne meinen Geruchssinn, damit er den Duft der Erkenntnis Christi wahrnehmen kann. (2 Kor 2,14)
   Herr, segne meinen Tastsinn und meine Hände. Fülle
du den tiefen Mangel an Zärtlichkeit in mir aus. Tröste mich mit
deiner zärtlichen und liebevollen Umarmung, und hilf mir, den Leib
der Anderen zu ehren, wie den Leib Christi selbst.

Gedanken des Seligen Johannes Paul II.: „Vor aller Welt bekräftigt
der Papst heute Abend zusammen mit euch, der Jugend aus
allen Erdteilen, den Glauben, der das Leben der Kirche trägt:  
   Christus ist das Licht der Völker. Er ist gestorben, und er ist auferstanden, um den Menschen, die auf dem Weg durch die Zeit sind, die Hoffnung auf die Ewigkeit wieder zu schenken. Sein Evangelium erniedrigt das Menschliche nicht: Jeder echte Wert, der in den Kulturen zum Ausdruck kommt, wird von Christus aufgenommen und erhöht.
   Der Christ ist sich dessen bewusst und kann nicht umhin, Stolz und zugleich Verantwortung darüber zu verspüren, dass er selbst Zeuge des Lichtes des Evangeliums ist.
Gerade deshalb rufe ich euch heute Abend zu: Lasst das Licht Christi
in eurem Leben erstrahlen!
   Wartet nicht, bis ihr älter seid, um den Weg der Heiligkeit zu gehen! Die Heiligkeit ist immer jung, so wie Gottes Jugend ewig dauert. Teilt allen die Schönheit der Begegnung mit Gott mit, die eurem Leben Sinn verleiht. …
   Seid für die Erde Widerschein seines Lichts!
Es ist das schönste und wertvollste Geschenk, das ihr der Kirche
und der Welt machen könnt. Der Papst begleitet euch – das wisst
ihr – mit seinem Gebet und seinem liebevollen Segen.“
(Toronto, Downsview Park, 27. Juli 2002)

… und Papst Benedikt XVI.: „Der Heilige Geist tritt in dem Maß in
unser Leben ein, in dem wir ihm durch unser Ja das Herz öffnen.
Je stärker das Ja ist, umso vollkommener ist das Geschenk seiner Gegenwart. 
   Zum besseren Verständnis können wir auf eine ganz einfache
Wirklichkeit Bezug nehmen: auf das Licht. Wenn die Fensterläden fest geschlossen sind, kann die Sonne, obwohl sie scheint,  das Haus nicht erleuchten. Wenn ein kleiner Spalt offen ist, tritt ein Lichtstrahl ein; wenn man den Fensterladen ein bisschen weiter öffnet, wird es im Zimmer heller; aber erst wenn alles vollständig offen ist, können die Sonnenstrahlen den Raum erhellen und erwärmen.
   Liebe Freunde! Maria wird vom Engel begrüßt als „voll der Gnade“,
was genau das bedeutet: Ihr Herz und ihr Leben sind ganz offen für
Gott und deshalb vollständig von seiner Gnade erfüllt. Sie möge
euch helfen, dass ihr aus euch selbst ein freies und vollendetes Ja
zu Gott machen könnt, damit ihr vom Licht und von der Freude des
Heiligen Geistes erneuert, ja verwandelt werdet.“
                                     (An Studenten der römischen Universitäten, 13. Dezember 2007)

Zur Vertiefung: Wende heute eine schlechte Gewohnheit zum Guten, z. B. wenn du Anderen mit Misstrauen begegnest, so entscheide dich heute, ohne Vorurteil, mit offenem Blick auf sie zu zugehen.

Gesätz des Rosenkranzes in den Anliegen der Gottesmutter:
Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme. Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen. Amen.

Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir.
Du bist gebenedeit unter den Frauen,
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus.
Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder,
jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen. (10x)

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.
Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

O mein Jesus, verzeih uns unsere Sünden, bewahre uns vor dem
Feuer der Hölle, führe alle Seelen in den Himmel, besonders jene, die
deiner Barmherzigkeit am meisten bedürfen. Amen.

Weihegebet: Maria, deine Sinne waren immer aufmerksam Gott
zugewandt. Du hast aus jeder Bewegung ein Gebet gemacht.
Ich weihe dir meine Sinne und die Gaben, die darin verborgen sind. Du weißt, dass wir alle verletzt sind durch das Böse, durch die Sünde, aber wir haben ein unerschütterliches Vertrauen, denn Gott lädt uns zu einem neuen Leben ein.
   Danke Maria, dass du da bist, um mir zu helfen dieses neue Leben,
das Gott mir anbietet, zu leben. Hilf mir, meine Sinne nicht mehr
unnötig negativen Dingen auszusetzen, und alles mit einem guten
und barmherzigen Herzen aufzunehmen. Schenk mir die Fähigkeit,
Gut und Böse voneinander zu unterscheiden, um das Böse abzulehnen und das Gute zu wählen.

Maria mit dem Kinde lieb, uns allen deinen Segen gib. Amen.