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Jesus sagte zur Mutter: Frau, siehe, dein Sohn! Dann sagte er zu dem Jünger: Sieh, deine Mutter!

… und von jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich.   (Joh 19.26-27)

5. Tag – Weihe unserer Sinne (Hören, Sehen, Schmecken, Riechen, Tasten)


Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

 

Anrufung des Heiligen Geistes

„Heiliger Geist, dein Wohlgeschmack ist süßer als Honig und alle andere fühlbare Süße.
Hunger und Sehnsucht bleiben immer in mir, denn ich kann dich nicht ganz erfassen.
Ich muss dir Dank, Lob und Ehre erweisen, denn das ist mein eigentliches Leben.
Ich empfinde in mir eine Unruhe, und kann sie nicht begreifen.
Gott, der alle meine Bedürfnisse kennt, möge mit mir machen, was er will.“
(Jan van Ruysbroeck)

Glaubensbekenntnis

Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde,
und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn,
unseren Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel,
er sitzt zur Rechten Gottes,
des allmächtigen Vaters,
von dort wird er kommen,
zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige katholische Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten und das ewige Leben.
Amen.

Wort Gottes

„Umgürtet euch, und macht euch bereit!
Seid nüchtern, und setzt eure Hoffnung ganz auf die Gnade,
die euch bei der Offenbarung Jesu Christi geschenkt wird.
Seid gehorsame Kinder, und lasst euch nicht mehr von euren Begierden treiben wie früher,
in der Zeit eurer Unwissenheit.
Wie er, der euch berufen hat, heilig ist,
so soll auch euer ganzes Leben heilig werden.“
1 Petr 1,13–15)

Gedanken des Heiligen

„Bewirke bitte, dass ich in dir eine Freude und eine Sanftmut finde, die all diese falschen Freuden übersteigt, deren Sklave ich war. Ich will dich lieben mit einer festen und unerschütterlichen Liebe. Ich will mich immer an deiner allmächtigen Hand festhalten, mich daran binden mit allen Kräften meines Herzens und meiner Seele, damit du mich bewahrst vor allen Versuchungen bis ans Ende meines Lebens.“
(Hl. Augustinus)

Betrachtungen

„Was von Anfang an war, was wir gehört haben, was wir mit unseren Augen gesehen, was wir geschaut und was unsere Hände angefasst haben, das verkünden wir: das Wort des Lebens. Wir schreiben dies, damit unsere Freude vollkommen ist.“ (1 Joh 1,1–4)

Die Sünde hat unsere Sinne, die geschaffen sind, um uns zur Vereinigung mit Gott zu führen, verdunkelt und abgestumpft. Wir müssen deshalb lernen, sie in neuer Weise zu gebrauchen.

Herr, segne meine Ohren, die so viele schlechte Worte gehört haben und die aus mir einen Menschen gemacht haben, der leidet. Reinige sie, damit sie der Liebe geweiht sind und mir helfen, deine Stimme zu hören, die mich segnet und die mir sagt, dass ich wirklich dein geliebter Sohn, deine geliebte Tochter bin.

Herr, segne meinen Mund, damit ich nicht mehr Negatives, sondern Gutes sage und damit ich von deiner Liebe erzähle und dich preise.

Herr, segne meine Augen, die so viel Negatives sehen, die oft die Fehler anderer erkennen. Segne sie, damit sie mir helfen, deine Gegenwart in allem und in allen zu erkennen. Lass sie leuchten von deiner Schönheit und Herrlichkeit.

Herr, segne meinen Geruchssinn, damit er den Duft der Erkenntnis Christi wahrnehmen kann. (2 Kor 2,14)

Herr, segne meinen Tastsinn und meine Hände. Fülle du den tiefen Mangel an Zärtlichkeit in mir aus. Tröste mich mit deiner zärtlichen und liebevollen Umarmung, und hilf mir, den Leib der Anderen zu ehren, wie den Leib Christi selbst.

Gedanken des Heiligen Johannes Paul II.

„Vor aller Welt bekräftigt der Papst heute Abend zusammen mit euch, der Jugend aus allen Erdteilen, den Glauben, der das Leben der Kirche trägt:

Christus ist das Licht der Völker. Er ist gestorben, und er ist auferstanden, um den Menschen, die auf dem Weg durch die Zeit sind, die Hoffnung auf die Ewigkeit wieder zu schenken. Sein Evangelium erniedrigt das Menschliche nicht: Jeder echte Wert, der in den Kulturen zum Ausdruck kommt, wird von Christus aufgenommen und erhöht.

Der Christ ist sich dessen bewusst und kann nicht umhin, Stolz und zugleich Verantwortung darüber zu verspüren, dass er selbst Zeuge des Lichtes des Evangeliums ist. Gerade deshalb rufe ich euch heute Abend zu: Lasst das Licht Christi in eurem Leben erstrahlen! Wartet nicht, bis ihr älter seid, um den Weg der Heiligkeit zu gehen! Die Heiligkeit ist immer jung, so wie Gottes Jugend ewig dauert. Teilt allen die Schönheit der Begegnung mit Gott mit, die eurem Leben Sinn verleiht. …

Seid für die Erde Widerschein seines Lichts! Es ist das schönste und wertvollste Geschenk, das ihr der Kirche und der Welt machen könnt. Der Papst begleitet euch – das wisst ihr – mit seinem Gebet und seinem liebevollen Segen.“

(Toronto, Downsview Park, 27. Juli 2002)

Gedanken von Papst Benedikt XVI.

„Der Heilige Geist tritt in dem Maß in unser Leben ein, in dem wir ihm durch unser Ja das Herz öffnen. Je stärker das Ja ist, umso vollkommener ist das Geschenk seiner Gegenwart.

Zum besseren Verständnis können wir auf eine ganz einfache Wirklichkeit Bezug nehmen: auf das Licht. Wenn die Fensterläden fest geschlossen sind, kann die Sonne, obwohl sie scheint, das Haus nicht erleuchten. Wenn ein kleiner Spalt offen ist, tritt ein Lichtstrahl ein; wenn man den Fensterladen ein bisschen weiter öffnet, wird es im Zimmer heller; aber erst wenn alles vollständig offen ist, können die Sonnenstrahlen den Raum erhellen und erwärmen.

Liebe Freunde! Maria wird vom Engel begrüßt als „voll der Gnade“, was genau das bedeutet: Ihr Herz und ihr Leben sind ganz offen für Gott und deshalb vollständig von seiner Gnade erfüllt. Sie möge euch helfen, dass ihr aus euch selbst ein freies und vollendetes Ja zu Gott machen könnt, damit ihr vom Licht und von der Freude des Heiligen Geistes erneuert, ja verwandelt werdet.“

(An Studenten der römischen Universitäten, 13. Dezember 2007)

Zur Vertiefung

Wende heute eine schlechte Gewohnheit zum Guten, z. B. wenn du Anderen mit Misstrauen begegnest, so entscheide dich heute, ohne Vorurteil, mit offenem Blick auf sie zu zugehen.

Maria, du bist die Mutter Jesu, die Muttergottes!

Ich danke dir, dass du auch meine Mutter bist; denn Jesus hat dich mir als Mutter geschenkt, als er sagte: „Siehe deine Mutter!“. (Joh 19,27)

Ich weiß, dass du mich kennst und mich liebst.  Ich vertraue mich dir jetzt ganz an, und ich weiß, ich brauche keine Angst zu haben, sondern ich kann dir in allem vertrauen!

Ich weihe dir auch meine Herkunft, ich weihe dir meinen Vater und meine Mutter, meine Vorfahren, mein Volk und mein Land.

Mit dir glaube ich, dass Gott mich erwählt hat und dass er mich unendlich liebt mit meiner ganzen Geschichte (Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft). Mit dir danke ich für den Erlösungsplan, den er für mich, für meine Familie und für mein Volk hat.
Amen.

Maria mit dem Kinde lieb, uns allen deinen Segen gib. Amen.